Frank Bergs ist seit sechs Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen. Der 51-Jährige hat früher schon in Bierden Tennis gespielt und möchte das gerne regelmäßig tun. Das Problem: „Die Ascheplätze sind zu weich“, sagt er. „Sie bieten keine Wendigkeit“. Die Reifen des Rollstuhls fahren zu tief in den Belag.
Auch das Vereinsheim soll barrierefrei werden
Um Sportlern wie Bergs künftig eine Möglichkeit für Rollstuhl-Tennis anzubieten, haben die Mitglieder des TV Bierden auf ihrer Jahreshauptversammlung beschlossen, einen entsprechenden Platz zu bauen. Auf der Anlage am Achimer Bruch ist noch eine Fläche frei, im September soll dort der Platz bereits fertig sein.
Damit einher geht auch ein Anbau am Vereinsheim mit behindertengerechten Sanitäranlagen und Umkleiden. Auch eine Rollstuhl-Rampe ins Vereinsheim soll es geben. Das ganze Projekt ist mit rund 80.000 Euro an Kosten kalkuliert, heißt es von Vereinsseite, wobei der TV etwa ein Drittel trage. Die Baugenehmigung liege bereits vor.
Nächste Rollstuhl-Tennis-Anlage rund 100 Kilometer entfernt
Derzeit fährt Bergs regelmäßig mit drei anderen Rollstuhl-Sportlern aus dem Landkreis ins rund 100 Kilometer entfernte Stelle bei Hamburg. Dort ist der nächstgelegene Verein ansässig, der Rollstuhl-Tennis anbietet und geeignete Plätze dafür hat. „Ich spiele dort jede Woche mit elf anderen“, berichtet Bergs.
„Wenn wir die Werbetrommel rühren“, so Bergs, sieht er in Bierden ein hohes Potenzial, weitere Rollstuhl-Sportler für das Tennisspiel zu begeistern. So hofft er, dass sich 20 bis 30 Personen in den kommenden fünf Jahren dem Rollstuhl-Sport im Verein anschließen und spricht von einem „Projekt mit Leuchtturmwirkung“.
Platz auch für Ligabetrieb nutzbar
Der neue Bierdener Platz wird als Ganzjahresplatz mit Ziegelmehlbelag und speziell verdichtetem Untergrund gebaut. Er soll wie ein ganz normaler Ascheplatz bespielbar und im Ligabetrieb nutzbar sein. Da er frostbeständig ist, kann er, anders als die Ascheplätze, auch in der kalten Jahreszeit genutzt werden – für einen Verein ohne Halle ein weiterer Vorteil. Zumal der Verein mit 220 Mitgliedern und bislang vier Plätzen ohnehin über Engpässe klagt.
In diesem Jahr wollen die Bierdener elf Mannschaften in den Ligabetrieb schicken, eine mehr als im vergangenen Jahr. Darunter sind acht Jugendteams vom Kleinfeld bis zur Liga B. „Damit haben wir fast alle Altersklassen vertreten“, berichtete Jüngstenwartin Susanne Weiß auf der Versammlung.
Bei den Wahlen wurden der zweite Vorsitzende Christian Hücking, Sportwart Breitensport Lutz Wagner, Jüngstenwartin Susanne Weiß, Schriftwart Geld Güldenast und Pressewartin Stefanie Waterkamp wiedergewählt.