Brinkums Mitte könnte schöner sein. Seit 2012 haben Bürger, Planer und Ratsmitglieder daran gefeilt, wie ein neuer Ortskern aussehen könnte. Die Gemeinde hat Grundstücke gekauft, Vorplanungen zur Verkehrsführung und Gestaltung durchgeführt und sich schließlich am 1. März für ein Entwicklungskonzept entschieden.
Danach soll der Parkplatz hinter dem Hotel Bremer Tor als neuer Busbahnhof genutzt werden und der heutige ZOB eine Art Marktplatz bilden. Dieser soll zur Bremer Straße hin offen sein und L-Förmig von zwei Seiten von (dreistöckigen) Gebäuden eingerahmt sein.
Wettbewerb für Ortskern Brinkum in zwei Phasen
Nun folgt also der nächste Schritt zur Umsetzung. Der Wettbewerb, der nun beginnt, hat zwei Phasen: In der ersten wird ein Investor gefunden, der die Grundstücke kauft und später bebauen lässt.
In der zweiten Phase führt dieser Investor wiederum einen Architektenwettbewerb durch, der entscheidet, wie die Gebäude an Brinkums neuem Ortskern tatsächlich aussehen sollen.
Auf den ersten Blick wirkt der zweite Teil des Wettbewerbs vielleicht etwas spannender. Tatsächlich aber werden schon in der ersten Phase wichtige Weichen gestellt.
Schon jetzt werden wichtige Nutzungs-Fragen vorentschieden
Die vielen Vorplanungen können sich jetzt auszahlen: Stuhr als Auftraggeber muss nämlich schon jetzt konkrete Richtlinien formulieren, damit später kein Investor abspringt oder Pläne macht, die denen der Gemeinde zuwider laufen.
Wie viel Einzelhandel, wie viel Wohnraum und viel kulturelle Nutzung soll es einmal geben? Wieviel Fläche darf überhaupt bebaut werden? Und wieviele Stockwerke hoch dürfen die neuen Gebäude werden? Das alles ist für Investoren wichtig zu wissen, wenn sie ein Gebot abgeben – schließlich können sie nur so berechnen, wie viel sie später mit dem Ortskern Brinkum verdienen.
In sechs bis neun Monaten steht Investor fest
Die endgültige Klärung dieser Fragen soll sofort beginnen und in etwa zwei bis drei Monaten abgeschlossen sein. Vier bis sechs Monate darauf sollten Investoren der Gemeinde ihre Angebote und Nutzungskonzepte unterbreitet haben.
Welcher Investor am besten abschneidet, das entscheidet eine Jury im Anschluss nicht spontan, sondern nach festem Punktsystem. Zwischen den drei Bestplatzierten kann die Gemeinde ihren Partner wählen.
Hotel Bremer Tor könnte später Teil des Ortskerns werden
Der führt dann den Architektenwettbewerb durch. Laut Uwe Drost, Geschäftsführer der „Drost Consult“, die den Wettbewerb für die Gemeinde organisiert, ist es realistisch, dass in drei Jahren erste Bauergebnisse zu sehen sind.
Nur als Bushaltestelle berücksichtigt ist bis jetzt die Fläche vom Hotel „Bremer Tor“. Dass sie deshalb für immer aus weiteren Planungen ausgeschlossen ist, glaubt Drost nicht: „Planer denken immer auch über Vorgaben hinaus. Vielleicht geht da in der Zukunft was.“