Mit ihrem Langzeitprojekt zum Thema Heimat hat die Grundschule Borchshöhe aus Vegesack die Jury des Deutschen Schulpreises nachhaltig beeindruckt. „Dass Heimat auch etwas mit gemeinsamen Werten zu tun hat, verstehen hier auch die Jüngsten“, hieß es am Montag in der Laudatio.
Unter anderem im Rahmen eines Schultheaterstücks, das der Regisseur Hans König mit den Kindern einstudiert, setzen sich die Grundschüler in diesem Schuljahr mit dem Thema Heimat auseinander. „In gemeinsamer Planung entsteht ein äußerst anspruchsvolles, die ganze Schule ergreifendes Vorhaben, das weit über ein Schultheaterprojekt hinausgeht“, hieß es in der Laudatio weiter.
Eine Schule ohne Schulglocke
240 Kinder besuchen die Vegesacker Grundschule. Sie werden in sechs Lernhäusern unterricht. „Hier wird keine heile Kinderwelt konstruiert, sondern der Anspruch jedes einzelnen Kindes ernst genommen, die Welt in ihren Möglichkeiten und Widersprüchen zu verstehen und mitzugestalten“, so die Jury-Begründung.
Einen 45-Minuten-Takt und eine Schulglocke gibt es an der Grundschule Borchshöhe nicht, dafür haben Ergo-, Physio- und Lerntherapie Platz im Schulalltag. Die Kinder legen in einem Portfolio selbst fest, was für sie bedeutsam ist und wie sie ihren eigenen Lernweg finden.
Den mit 100.000 dotierten Hauptpreis des Deutschen Schulpreises hat die berufsbildende Elisabeth-Selbert-Schule aus Hameln gewonnen. Fünf weitere Schulen haben Preise in Höhe von je 25.000 Euro erhalten, darunter die Bremer Grundschule. Insgesamt hatten sich 2.000 Schulen beworben.