Die Gewoba hat 2016 ein Rekordergebnis erzielt: Das Unternehmen erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 42,6 Millionen Euro, gut 16 Prozent mehr als 2015. Die höheren Gewinne sind besonders auf den Verkauf von 332 Wohnungen zurück zu führen.
Für die nächsten Jahre vermutet der Vorstand keine vergleichbar hohen Ergebnisse. Noch weiter verkaufen will die Gewoba ihren Bestand an Wohnungen nämlich nicht.
Investitionen in Modernisierung und Neubau
Statt dessen soll wie schon 2016 investiert werden: 84,5 Millionen Euro gingen vergangenes Jahr in Modernisierung und Sanierung von Bestandsbauten. Neben den nötigen Instandhaltungsmaßnahmen floss besonders in Wärmedämmung (16,3 Millionen Euro) und neue Bäder (20 Millionen Euro) viel Geld.
Weitere 31,7 Millionen Euro wurden für den Neubau von Wohnungen ausgegeben. 260 Appartements hat das Unternehmen 2016 fertiggestellt, dieses Jahr soll mit dem Bau von weiteren 737 Wohnungen begonnen werden.
Mehr Gewoba-Wohnraum in der Stadt
Die Gewoba will so zum einen mehr Wohnungen in ganz Bremen schaffen, beispielsweise in der Überseestadt und anderen Konversionsflächen. Für diese meist nicht öffentlich geförderten Appartements werden auch höhere Mieten verlangt.
Bei diesen Projekten arbeitet die Gewoba mit anderen Wohnungsbauunternehmen zusammen. „Wir wollen hier möglichst schnell fertig werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Peter Stubbe. „Neuer Wohnraum nimmt den Druck vom ganzen Wohnungsmarkt“.
Neue Lebensformen erfordern neue Wohnungen
Zum anderen soll in den Quartieren Osterholz, Vahr und Huchting, wo die Gewoba 80 Prozent ihrer Wohnungen hat, der Bestand der aktuellen Nachfrage angepasst werden: „Als in den 50ern und 60ern der Großteil unseres Bestands erbaut wurde, dominierten Drei-Zimmer-Wohnungen“, erklärt Stubbe.
„Heute gibt es mehr Alleinlebende und mehr große Familien. Auf diesen Bedarf müssen wir uns einstellen.“ Ein Beispiel für den „differenzierten“ neuen Wohnungsmarkt sind die „Tarzan und Jane“-Häuser in Huchting, in denen es Wohnungen für Singles und größere Familien gibt.
Aber auch das Baumodul „Bremer Punkt“ (siehe Bild), das schon an drei Orten in der Stadt gebaut wurde, nimmt auf neue Wohnformen Rücksicht: Das Innere des Kubus lässt sich sehr frei gestalten, über 60 verschiedene Grundrisse sind möglich – barrierefrei für Rollstühle, mit vielen Zimmern für Familien, als Einzelappartements für Singles oder auch als große Wohnung für WGs.
Mieten sind etwas gestiegen
Die durchschnittliche Kaltmiete pro Quadratmeter ist 2016 bei alledem von 5,67 Euro um 24 Cent auf 5,91 Euro gestiegen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Erstens sorgen die Modernisierungskosten für Preissteigerungen.
Zweitens sind neu erbaute Wohnungen teurer – selbst öffentlich geförderter Wohnraum kostet neu 50 bis 80 Cent mehr als vermietete Bestandswohnungen. Und drittens hat die Gewoba ihre Preise teils „an ortsübliche Vergleichsmieten angepasst“, sprich erhöht.
Gewoba-Mieten liegen im Schnitt aber immer noch weit unter dem Bremer Mietspiegel, der auf Quadratmeterpreise zwischen 6,83 und 7,68 Euro geschätzt wird.