Während der Übergangszeit nach dem Krieg – bis 1949 das Theater am Goetheplatz wiedereröffnete – spielte das Ensemble der Bremer Schauspieler, zu dem unter anderem Ruth Leuwerik (*1924; †2016) und Hans-Joachim Kulenkampff (*1921; †1998) gehörten, im Concordia.
Leuwerik, die mit diversen Kinofilmen an der Seite von O.W. Fischer und Heinz Rühmann Berühmtheit erlangte, wurde zwar in Essen geboren, ihre Karriere nahm allerdings in Bremen Fahrt auf. Ebenso wie die eines gewissen Bernhard-Viktor Christoph-Carl, kurz; Vicco von Bülow (*1923; †2011).
Kaderschmiede Radio Bremen
Der hatte sich zwar schon einen Namen gemacht, mit seinen bei Radio Bremen gedrehten Sketchen ging Loriot aber in die humoristische Geschichte ein. Übrigens zusammen mit Evelyn Hamann (*1942; †2007), die als gebürtige Hamburgerin in den späten siebziger Jahren dem Schauspielensemble des Bremer Theaters angehörte.
Ebenfalls von Radio Bremen aus startete der Recklinghauser Hans-Peter Wilhelm „Hape“ Kerkeling (*1964) seine Karriere – unvergessen seine Paraderolle als Königin Beatrix-Double.
Aber auch „echte“ Bremer haben es ins Rampenlicht geschafft: Wie der eingangs erwähnte Hans-Joachim Kulenkampff, von den Fans seiner erfolgreichen Sendung „Einer wird gewinnen“ auch liebevoll „Kuli“ genannt.
In die Röhre gucken und Bremer sehen
Zwischen Peter Frankenfeld, Peter Alexander oder Rudi Carrell (der nebenbei bemerkt auch anfangs für Radio Bremen arbeitete und in Oberneuland und Syke wohnte) gehörte Kuli jahrzehntelang zu den großen deutschen Entertainern, den Urgesteinen der Samstagabend-Shows.
Erfolgreich im Fernsehen und /oder im Kino waren und sind auch die Schauspieler Ben (*1964) und Meret Becker (*1969), Bärbel Schäfer (*1963), Heino Ferch (*1963, Bremerhaven) Katja Riemann (*1963, Kirchweyhe), Kabarettist Jan Böhmermann (*1981) und Comedian Piet Klocke (*1957).
Eine Wurst auf Heimaturlaub
Wussten Sie, dass Ernst Rowohlt (*1887; †1960), ja, der mit dem Verlag, auch in Bremen geboren wurde? Und wenn wir schon bei Literatur sind: Benjamin von Stuckrad-Barre (*1975, „Soloalbum“), Sven Regener (*1961, „Neue Vahr Süd“) und David Safier (*1966, „Mieses Karma“) gehören ebenfalls dazu.
Der Erfinder des „Happy Sound“ war übrigens Sebaldsbrücker: James (eigentlich Hans) Last (*1929; †2015). In einem Interview verriet er dem Weser Report einmal, dass er immer, wenn er ein Konzert in seiner Heimat gab, eine Wurst bei Kiefert essen musste. Was Johannes Strate (*1980, Revolverheld) isst, wenn er hier ist, ist nicht bekannt.
Flugzeuge bauen und Grenzen überwinden
Aber für wen sein Herz schlägt: Werder Bremen. Erfolgreich – zumindest für einige Zeit – war auch die Band Mr. President („Coco Jamboo“). Und nimmt man das mit den Landesgrenzen nicht ganz so genau, könnte man auch die inzwischen sehr erfolgreiche Delmenhorsterin Sarah Connor (*1980) noch eingemeinden.
Zumal sie ja auch ihre erste Bühnenerfahrung bei einem Michael-Jackson-Konzert im Weserstadion machte. Natürlich gibt es auch jenseits von Entertainment Bremer, die ihren Weg in die Öffentlichkeit gemacht haben: Der Flugzeugkonstrukteur und Hubschrauberpionier Heinrich Focke (*1890 †1979) etwa.
Oder Karl Carstens, der fünfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Auch der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer (*1959), der inzwischen einer der reichsten Deutschen ist und natürlich die Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste Angelique Kerber (*1988) kommen ebenfalls aus Bremen.