Hubert Resch, Vorsitzender des Vereins Aktive Menschen Bremen e.V. (AMeB) Sieht die AMeB-Begegnungsstätten gegenüber anderen Trägern benachteiligt: Hubert Resch. Foto: Schlie
Begegnungsstätten

„Unterschied ist an den Haaren herbei gezogen“

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Hubert Resch, Vorsitzender des Vereins Aktive Menschen Bremen (AMeB), erklärt im Interview, warum er nichts von den Plänen der Sozialbehörde hält, die 28 Bremer Begegnungsstätten künftig in drei Kategorien einzuteilen.

Weser Report: Was stört sie an dem Begegnungsstättenkonzept von Sozialsenatorin Stahmann?

Hubert Resch: Uns stört, dass drei Klassen von Begegnungsstätten geschaffen werden sollen, die Zentren plus, die Zentren und die Treffs.

Was würde das konkret für die Standorte der AMeB bedeuten?

Von unseren 14 Standorten würden vier heruntergestuft oder aufgelöst werden. Auf der anderen Seite wäre kein einziger Zentrum plus.

Woran liegt das?

Das neue Konzept erfordert einen Einsatz von mindestens 15 bis 20 hauptamtlichen Stunden pro Woche. Unsere Standorte sind aber nur mit 8,5 Stunden ausgestattet. Unter dieser Maßgabe haben wir 2009 von der Sozialbehörde die Zusage zum weiteren Betrieb der früheren AWO-Begegnungsstätten erhalten. Die fehlenden Einsatzzeiten gleichen wir durch erhöhten Einsatz von Ehrenamtlichen aus. Im Gegensatz zu anderen Betreibern haben wir nicht die Möglichkeit der Querfinanzierung durch verbundene Einrichtungen. Nun fordert die Behörde richtigerweise 15 bis 20 Stunden pro Woche, ist aber nicht bereit dafür auch mehr zu bezahlen. Stattdessen versucht sie es mit einer Umverteilung, bei denen wir hinten runter fallen, weil wir die 20 Stunden nicht leisten können.

Für die Einstufung als Zentrum plus wird auch eine Öffnung an fünf Tagen verlangt. Könnten Sie das mit ihren bisherigen Mitteln leisten?

Unsere Standorte sind bereits alle an fünf Tagen in der Woche geöffnet. Deshalb verstehen wir nicht, warum da ein künstlicher Unterschied zwischen Zentren und Zentren plus geschaffen werden soll. Das ist doch an den Haaren herbei gezogen und überhaupt nicht ausgegoren.

Wird der ehrenamtliche Einsatz, mit dem Sie Ihre Einrichtungen im Wesentlichen tragen in dem Konzept ausreichend gewürdigt?

Nein, sonst würde man ja nicht den Unterschied machen, dass die einen Zentrum plus sind und die anderen nur Zentrum.

Welchen Vorschlag hätten Sie zur Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel?

Zunächst sollte man vom Bestehenden ausgehen. Zusätzlich könnte man den Begegnungsstätten die Aufgabe geben, diese neuen Ziele zu erfüllen: mehr Männer, mehr junge Alte, mehr Migranten, mehr arme Menschen in die Einrichtungen zu holen. Das wäre ein pragmatischer Ansatz, statt das jetzt alles übers Knie zu brechen.

Zur Person: Hubert Resch (76) ist Vorsitzer des Vereins Aktive Menschen Bremen e.V. Der Verein wurde von 15 Mitgliedern der AWO gegründet, als diese wegen der drohenden Insolvenz den Betrieb ihrer Begegnungsstätten 2008 einstellte. Resch war von 1986 bis 2003 Vorstand/Arbeitsdirektor bei der Bremer Straßenbahn AG.

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