Der Protest gegen das geplante Bordell in der Oelkers Villa findet in der Neustadt und in Grolland kein Ende. Das Laufhaus wäre Bremens erstes Eros-Center. Die Baugenehmigung steht schon. Die Anwohner wollen am liebsten ein Verbot der Prostitution insgesamt. Foto: Schütte Andrea Schweers, Renate Rochner und Thea Kleinert protestieren gegen das geplante Bordell an der Duckwitzstraße 69. Foto: Schütte
Oelkers-Villa

Protest gegen Eros-Center: „Wir geben nicht auf“

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Die Genehmigung für das geplante Eros-Center an der Duckwitzstraße ist erteilt, doch die Auseinandersetzung ist noch nicht zu Ende. Die Anwohner protestieren weiter, wollen juristische Hilfe - und eine Gesetzesänderung.

Ein Bordell in der Duckwitzstraße 69 in unmittelbarer Nähe zur Siedlung Grolland und dem benachbarten Einkaufspark? Das wollen die Anwohnerinitiative „Grolland wehrt sich“ und das „Bündnis gegen Bordelle“ nicht hinnehmen.

Proteste gegen das geplante Eros-Center

Obwohl die Baugenehmigung seit fast zwei Monaten erteilt ist, protestieren die Anwohner weiter. Mit einem Informationsstand haben sie am Wochenende in der Bardenflethstraße in Grolland erneut auf das Thema aufmerksam gemacht – und ließen sich auch von Wind und Regen nicht abhalten.

„Wir geben nicht auf und wollen sehen, welche Einspruchsmöglichkeiten bestehen“, sagt Thea Kleinert, Sprecherin des „Bündnis gegen Bordelle“.

Gesetzesänderung gefordert

Zum einen gibt es zurzeit eine Unterschriftensammlung für einen offenen Brief an die Bremer Bürgerschaft. In dem wollen die Anwohner sich gegen Prostitution aussprechen und ein Sexkaufverbot nach dem Vorbild des „Nordischen Modells“ erwirken.

Außerdem gibt es eine Spendensammlung: Die Initiatoren wollen einen Fachanwalt beauftragen, der die Möglichkeiten eines juristischen Einspruchs gegen die Baugenehmigung prüft.

Beirat- und Anwohnerproteste bisher erfolglos 

Das Genehmigungsverfahren sorgt seit einigen Monaten für Aufregung: Nachdem Ende vergangenen Jahres die Pläne für das Bordell bekannt wurden, sprach sich der Neustädter Beirat gegen sie aus und forderte eine Änderung des Bebauungsplans.

In Grolland entstand außerdem die Anwohnerinitiative „Grolland wehrt sich“ und die Rentnerin Renate Rochner sammelte mit ihren Mitstreitern mehr als 500 Unterschriften gegen das Laufhaus.

Alle Bemühungen scheiterten, von baurechtlicher Seite gab es keine Möglichkeit, das Bordell zu verhindern. Auch eine Petition der Anwohnerinitiative blieb ohne Erfolg, Ende April wurde das Bauvorhaben genehmigt.

Bordell in ehemaligem Gefangenenlager pietätlos

Die Anwohner kritisieren nicht nur die Nähe zu Kita und Grundschule, privater Bebauung und benachbarten Geschäftsleuten: „Zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges war in dem Gebäude ein Gefangenenlager untergebracht“, erinnert sich Anwohner Heinz Quast.

Er musste regelmäßig an dem Lager vorbei gehen.„Den Anblick dieser ausgemergelten Gestalten vergisst man nicht so einfach. Wenn ich dann höre, dass da ein Bordell entstehen soll, fehlt mir jedes Verständnis“, sagt der 85-Jährige.

Eigentümer schweigt zum Thema

Nach bisherigen Informationen sollen in dem geplanten Eros-Center sexuelle Dienstleistungen in 24 Zimmern angeboten werden, eine Lounge und mehrere Bars für die Besucher zur Verfügung stehen.

Wann der Umbau und schließlich der Betrieb des Etablissements starten sollen, ist nicht bekannt. Eigentümer des Gebäudes ist die Klassvilla GmbH. Geschäftsführer Marc Sauer wollte sich auf Nachfrage des WESER REPORTs nicht äußern.

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