Die Story ist flach wie die norddeutsche Landschaft und kommt Theatergängern in Grundzügen recht bekannt vor: Die erfolglosen Bademeister vom Tittisee (bei „Ladies Night“ vor ein paar Jahren waren es noch arbeitslose Industriearbeiter) versuchen mit allen Mitteln, wieder Gäste an den See zu bekommen. Helfen kann da nur ein Striptease-Event, das die drei als „Boy“lesque-Show verkaufen.
Und trotzdem: Der Mix aus eingängigen Songs, mehr oder weniger platten Witzen und viel Hauteinsatz geht auf. Das Publikum klatscht ausgelassen mit und lacht teilweise Tränen. Zum Beispiel, wenn sich Imbissdame Doris (Sonja Hebestadt) Frikadellen unter die Arme klemmt, um sie aufzutauen.
Markus Weise spielt, als käme er aus Büttenwarder
Oder wenn der coole Georg (Robin Bongarts), dem neuen Praktikanten und „Auspuffprinzen“ Marcus (Oskar-Wolf Meier), seinen Kollegen Patrick (Markus Weise) als denjenigen mit dem „Bahlsen-Syndrom“ vorstellt: „Denn der geht mir auf den Keks“. Und das spielt der Delmenhorster Markus Weise, der unter anderem Weltrekordhalter im Witze-Erzählen ist, auch penetrant-überzeugend – als käme er direkt aus Büttenwarder.
Der Plüsch-Hai wird vermöbelt
Der „Schicke“, der „Schwule“ und der „Doofe“ stürzen sich – freilich nachdem alle Klischees ausgespielt und Missverständnisse, Animositäten und Liebesverwirrungen aufgeklärt sind – in eine turbulente und durchaus sehenswerte Strip-Show. Lustig ist vor allem die Szene, in der sich die Männer in roten Shorts zur Baywatch-Musik in Slow-Motion bewegen und einen weißen Plüsch-Hai vermöbeln.
Wer einen seichten und launigen Abend verbringen möchte, ist bei „Scharfe Brise“ absolut richtig. Aber Achtung: Es wird mit großen Bällen jongliert und feucht wird‘s auch, denn zum Schluss wird noch abgespritzt – Wasserpistolen nämlich. Was dachten Sie denn?