Symi gehört zu den schönsten griechischen Inseln.Fotos: Kaloglou Symi gehört zu den schönsten griechischen Inseln.Fotos: Kaloglou
Symi Griechenland

Symi – Ägäisinsel im Dornröschenschlaf

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Alte Kapitänhäuser, malerischer Hafen - das kleine Dodekanes-Eiland Symi zählt zu den weniger bekannten griechischen Inseln. Rhodos-Urlauber können das Schmuckstück der Ägäis während eines ganztägigen Ausflugs entdecken.

Früh morgens am Hafen von Mandraki. Am Himmel ist kein Wölkchen zu sehen. Es scheint ein schöner Sommertag zu werden, doch zu dieser Tageszeit ist es selbst auf der sonnenverwöhnten Insel Rhodos noch recht frisch.

Eine griechische Touristengruppe, allesamt mit einem „Coffee to Go“ in der einen und einer warmen Tyropitta (Schafkäsetasche) in der anderen Hand, steuert das kleine Ausflugsboot an. Auf einer Tafel steht in großen Lettern „SYMI“. Da wollen wir auch hin.

Unter den Einheimischen wird das Eiland als Schmuckstück der Ägäis gepriesen. Das macht neugierig.

Im Sommer täglich Ausflüge ab Rhodos nach Symi

Der Kapitän wirft die Motoren an und die Leinen los. Schon nach fünfzehn Minuten ist Rhodos-Stadt mit dem Großmeisterpalast und den Windmühlen am Wasser nur noch als Silhouetten in der Ferne zu erkennen. Nicht zuletzt wegen seiner Strände zählt Rhodos zu den beliebtesten Griechenland-Zielen der Deutschen.

Wer sich allerdings mal entschließt, den Beach gegen das Sightseeing einzutauschen, der findet zwölf Meilen nordwestlich der Insel einen sehr guten Grund dafür. Fast eineinhalb Stunden dauert die Überfahrt.

Unsere Griechen vertreiben sich die Zeit an Bord mit einer Partie Backgammon. Zwei Männer spielen, der Rest schaut zu, kommentiert das Spiel. Während Rhodos allmählich am Horizont verschwindet, kommt das türkische Festland immer näher und irgendwann taucht Symi auf.

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Der erste Eindruck: die Insel ist recht kahl und unwirtlich. Eine Viertelstunde später drosselt der Kapitän das Tempo und steuert den Hafen von Symi-Stadt an.

Bunte Bötchen und alte Herrenhäuser

Auf seiner Fahrt zum Anleger passiert das Ausflugsschiff bunt bemalte Bötchen, den freistehenden Uhrturm und die ersten Herrenhäuser, die sich fast an die Mole schmiegen, Ein erstaunter Italiener stellt auf Anhieb Ähnlichkeiten mit Positano fest, der Perle an der Amalfiküste.

Die Einwohner von Symi waren einst erfolgreiche Schiffbauer und berühmte Schwammtaucher. Beides brachte viel Geld auf die Insel. Die steinernen Kapitänshäuser mit den roten Ziegeldächern und den bunten Fenstern und Türen erinnern an die Blütezeit des kleinen Eilands.

Symi-Stadt ist wie ein altes griechisches Amphitheater gebaut. Auf den Rängen, die Berghänge hoch, verteilen sich die restaurierten Herrenhäuser, während der Hafen unten die Bühne bildet. Freie Sicht von allen Plätzen, doch die berühmten Symi-Segler und die mit Schwämmen voll beladenen Boote legen schon lange nicht mehr an. Dafür küssen in den Sommermonaten die Tagesgäste das Eiland mit seinen knapp 3.000 Einwohnern aus seinem Dornröschenschlaf wach.

Symi im Dornröschenschlaf

Symi-Stadt ist zweigeteilt: Den Bereich um den Hafen nennen die Insulaner schlicht Gialos (Strand), der obere Teil heißt Chorio (Dorf). Wenige Meter vom Anleger entfernt, reiht sich ein Souvenirladen an den nächsten, dazwischen laden Cafés und Tavernen zum Entspannen ein. Kräuter, Honig, Naturschwämme, Silberschmuck, Ikonen – die Auswahl an Mitbringseln ist groß und das Interesse der Tagesausflügler nicht minder.

Unter- und Oberstadt sind durch die gepflasterte Kali Strata (guter Weg) miteinander verbunden. Das sind 400 Stufen Höhenunterschied, den es meist in der Mittagshitze zu überwinden gilt. Der Aufstieg lohnt sich, nicht nur für den Panoramablick auf die Unterstadt und die strahlendblaue Bucht.

Besuchenswert sind auch die Panagiakirche und der Burgfelsen. Da es sich mit vollem Magen schwerer laufen lässt, war der Tipp des Reiseleiters, das Mittagessen lieber oben im Dorf einzunehmen, goldrichtig.

Panorama-Aussicht und Insel-Köstlichkeiten

In den Restaurants und Tavernen kommen die leckersten Speisen auf den Tisch: Frischer Fisch, Meeresfrüchte, inseltypische Spezialitäten wie Kichererbsen mit Pilzen, Kohlrouladen mit Favabohnen, Fischfrikadellen oder Ziegenkäse sind nur zu empfehlen. Schnell noch einen griechischen Mokka trinken.

Vorbei an mit schwarzweißen Kieselsteinen gepflasterten Innenhöhen, knallrot blühenden Bougainvilleen und ehrwürdigen Herrenhäusern geht es zurück zum Schiff.

Nächster Stopp: das Kloster Panormitis, eine wichtige Pilgerstätte in der südöstlichen Ägäis. Unsere griechische Reisegruppe, die wieder mit an Bord ist, zündet in der Kirche Kerzen an, bekreuzigt sich vor der Ikone des Heiligen Michael, dem das Kloster gewidmet ist.

Bevor es wieder zurück nach Rhodos geht, schnell noch einen Rundgang durch das Klostermuseum und einen Blick in die Klosterbäckerei. Unser Entschluss steht fest: wir werden Symi und das Kloster noch mal besuchen, allerdings nicht während eines kurzen Tagesausflugs. Auf Symi gibt es viel zu entdecken und noch mehr zu genießen – das nächste Mal bringen wir mehr Zeit mit.

Fakten

Unterkunft: Sieben Übernachtungen im Vier-Sterne-Hotel Casa Cook Rhodos kosten bei Thomas Cook Signature im Premium Zimmer mit Frühstück und Flug ab/bis Bremen ab 862 Euro pro Person.

Ausflug: buchbar vor Ort oder online beispielsweise bei Anbietern wie Getyourguide im Netz.

Flüge: ab Bremen zweimal wöchentlich nach Rhodos.

Infos: Mehr über Griechenland auf der Homepage der Griechischen Fremdenverkehrszentrale.

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