30 Millionen Euro sollen im Rahmen des Landesförderprogramms „Sondervermögen zur Sicherstellung der Krankenhausfinanzierung in Niedersachsen“ an die Aller-Weser-Klinik gGmbH (AWK) fließen. Das entschied der Planungsausschuss des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums am Montag.
Bettenhaus und neue OP-Säle unter einem Dach
Damit nähert man sich im Jahr des 125-jährigen Bestehens des Verdener Krankenhauses einem weiteren Meilenstein: Neben dem seit mehr als acht Jahren angestrebten Bettenhaus werden weitere Baumaßnahmen, die das Krankenhaus moderner und zukunftsfähiger machen sollen, auf den Weg gebracht.
Ein komplett neuer, dreistöckiger Trakt, der an das bestehende Krankenhausgebäude angebaut werden soll, wird unter anderem vier neue Operationssäle beherbergen. „Wir planen den Baubeginn im kommenden Jahr, die Fertigstellung des Neubaus für 2020, die des Ambulanzbereiches für 2021.
Derzeit arbeiten unsere Architekten an den Bauanträgen und die Stadt Verden schafft die baurechtlichen Voraussetzungen“, nennt AWK-Geschäftsführerin Marianne Baehr den angestrebten Zeitplan.
Land Niedersachsen fördert Kliniken im ländlichen Raum
Der künftige Anbau soll 120 Betten in Ein- und Zweibettzimmern plus vier zusätzliche Betten im Intensivbereich beherbergen. Die vier OP-Säle sollen zum Eröffnungszeitpunkt natürlich technisch auf dem neusten Stand sein. Laut Baehr wird die zentralisierte Anordnung der Stationen für optimale Arbeitsabläufe sorgen.
Das Sondervermögen für die Krankenhäuser im Land Niedersachsen soll die zukünftige medizinische Versorgungsstruktur im ländlichen Raum sichern helfen. Bei der AWK rechnet man für die Erweiterung allerdings mit einem Investitionsvolumen von 37,3 Millionen Euro.
Fünf Millionen Euro sollen zumindest auch vom Landkreis und der Stadt Verden für das Bauprojekt aufgebracht werden.
Krankenhäuser in Verden und Achim weiterhin defizitär
Am Freitag hatte der Verdener Kreistag zudem einen Kapitalnachschuss von 4,2 Millionen Euro abgesegnet, um die Liquidität der defizitären AWK mit ihren beiden Krankenhäusern in Verden und Achim zu sichern.
Nach Betriebsverlusten im Jahr 2015 von rund 4,66 Millionen Euro und im Jahr 2016 von rund 4,5 Millionen Euro wird für das Geschäftsjahr 2017 zurzeit mit einem Defizit von 3,45 Millionen Euro gerechnet.