Pro: Fred Buchholz, Vorsitzender vom Taxi Ruf Bremen
Bei der Frage der Abschaffung des Frauennachttaxis geht es nicht um die rückläufige Nachfrage oder um das nicht Wollen, sondern schlicht um die Tatsache, dass die Taxiunternehmer dieses Angebot wirtschaftlich nicht länger darstellen können.
Die Bremer Taxiunternehmer haben 24 Jahre lang das wirtschaftliche Sonderangebot Frauennachttaxi mit bis zu 30 Prozent Rabatt aufrechterhalten, ohne einen Euro Subvention von der Stadt Bremen zu erhalten.
In vielen anderen Städten oder Gemeinden ist dieser ermäßigte Tarif in den letzten Jahren und Jahrzehnten mit Subventionen eingeführt worden und nach kurzer Zeit mangels leerer Stadtkassen wieder eingestellt worden.
Der Winkertarif mit ebenfalls bis zu 30 Prozent Rabatt ist wirtschaftlich möglich, da keine Wartezeiten oder Anfahrtskilometer entstehen. Außerdem hat er den Vorteil, dass er der gesamten Bevölkerung zur Verfügung steht und 24 Stunden gültig ist.
Contra: Sybille Böschen, Gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion
Obwohl der öffentliche Raum in unseren Städten Männern und Frauen gleichermaßen zur Verfügung steht und von ihnen genutzt werden soll, verzichten Frauen oft nach Einbruch der Dunkelheit darauf, sich alleine darin zu bewegen.
Sie fühlen sich häufig unwohl oder sogar bedroht, wenn sie im Dunkeln alleine ohne Auto unterwegs sind. Mit dem Frauennachttaxi ermöglicht das Bremer Taxigewerbe Frauen einen individuellen Anspruch der Beförderung bis vor die eigene Haustür, der auch für den kleinen Geldbeutel zu realisieren ist.
Damit macht Bremen seinem Ruf als frauenfreundliche Stadt Ehre und dem Taxigewerbe gebührt dafür unser Dank. Auch wenn aktuelle Zahlen nicht bekannt sind – etliche Nachtfahrten, die sonst nie zustande gekommen wären, bringen den Taxifahrer/innen zusätzliche Einnahmen, es kann durchaus von einer Win-Win-Situation gesprochen werden.
Deshalb sollte das Frauennachttaxi auch zukünftig erhalten bleiben.