Bei ihren Spaziergängen mit Hund Guapo sammeln Frauke Steenhusen und Dirk Böge den Müll anderer ein. Foto: Spier Bei ihren Spaziergängen mit Hund Guapo sammeln Frauke Steenhusen und Dirk Böge den Müll anderer ein. Foto: Spier
Umwelt

Verschmutzung durch Müll „anscheinend Volkssport“

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Es muss nicht gleich der radikale Weg oder der absolute Verzicht sein. Ein Paar zeigt, wie auch das Einsammeln von Müll beim Spaziergang und die Einschränkung des Plastikkonsums der Natur helfen können.

Es sind die Kleinigkeiten, die einen Unterschied machen können. Frauke Steenhusen und Dirk Böge versuchen sich in ihrer Lebensweise stetig zu verändern, um der Natur und ihrer Umwelt zu helfen.

In ihrem Garten am Rande von Bremen-Nord befinden sich viele Vogelhäuser, Nisthilfen, Insektenhotels und eine Igelbox. Bald soll auch noch eine Hummelkolonie ein Zuhause in dem Garten finden. Doch damit ist ihre Umweltliebe nicht ausgeschöpft.

Handschuhe und Tüte sind treue Begleiter

Mit ihrem Hund Guapo gehen die beiden in die verschiedensten Parks, Wälder und Wiesen in Bremen-Nord. Guapo hat das Paar vom Tierschutz erhalten. Und neben ihrem Vierbeiner begleitet die beiden auch immer ein paar Handschuhe und Säcke.

Denn bei ihren Spaziergängen machen sie immer wieder schreckliche Entdeckungen. Zum Beispiel führt sie ihr Spaziergang öfters an die Weser beim Denkort Bunker Valentin in Farge. „Am Anfang vom Weg steht ein Mülleimer für Hundekot“, sagt Steenhusen.

Falsche Müllentsorgung sei ein Volkssport

Doch seltenst würde es die Plastiktüte gefüllt mit den verdauten Resten des Hundes bis zu diesem Mülleimer schaffen. „Die gefüllten Tüten liegen zum Teil einfach so neben dem Weg“, so Steenhusen.

Manche würden auch in die offenen Begrenzungspfähle reingestopft werden, ergänzt Böge. Nach Auffassung von Steenhusen sollte man dann doch lieber den Kot liegen lassen, damit er verrotten kann, bevor man ihn samt Plastiktüte zurück lässt. „Anscheinend ist es zum Volkssport geworden, seinen Müll überall abzuladen“, meint Böge.

Zu wenig Mülleimer vorhanden

Auch am Strand, der heute zum Rundgang des Denkorts gehört, gäbe es ein Müllproblem. Denn die Mülleimer seien dort vor einiger Zeit entfernt worden. „Da lassen Leute manchmal volle Windeln liegen“, so Steenhusen.

Sie selbst versuchen so wenig Plastik wie möglich zu nutzen. Die Tüten, die sie zum Müll einsammeln verwenden, stammen noch von früher. Heute bringen Steenhusen und Böge Beutel und Tüten von Zuhause mit, wenn sie einkaufen oder tragen die Waren auf den Arm.

Versuchen auf Plastik zu verzichten

Der Plastikverzicht geht jedoch noch weiter. Getränke werden in Glasflaschen gekauft. Pet-Flaschen und Tetra-Paks vermeiden die beiden. „Es ist natürlich etwas schwerer zu tragen, aber das Wasser schmeckt auch besser aus einer Glasflasche“, so Böge.

Doch stellt die Industrie die beiden Umweltschützer auch vor Herausforderungen. „Bald wird auch jede Weintraube einzeln mit Plastik umhüllt“, prophezeit Böge.

Aus diesem Grund versuchen Steenhusen und Böge auf Wochenmärkten einige ihrer Lebensmittel zu kaufen. Mit Vegesack und Schwanewede bietet sich die Gelegenheit drei Mal in der Woche.

Auch beim Fleisch schaut das Paar genauer hin. Es sollte regional und aus guter Haltung sein, sind beide überzeugt. Das Fleisch ist dann zwar teurer, aber dann kommt es eben nur einmal die Woche auf den Tisch, so Böge.

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