Allein 47 neue Baustellen kündigt das Amt für Straßen und Verkehr für die kommende Woche an. Darunter kleine Tagesmaßnahmen, die nach wenigen Stunden wieder verschwunden sein sollen, aber auch größere Projekte, wie die Fahrbahnsanierung auf der A 27 zwischen den Anschlussstellen Bremen-Ihlpohl und Schwanewede.
Hinzu kommen noch 119 Eintragungen aus der Rubrik „Dauerbaustelle“, etwa am Stern, „An der Weide“ oder auf der A 1. „In diesem Jahr ist es besonders schlimm“, meint Taxifahrer Muhammed Zubair. „Mit ein, zwei Baustellen kommt man ja klar, aber das ist einfach zu viel.
„Die Planung ist unter aller Sau“
Besonders in der Innenstadt.“ Rund um Bahnhof und Stern komme man einfach nicht voran. „Man kann versuchen, zu tricksen, aber am Ende bringt einen das auch nicht weiter“, hat er festgestellt.
Zubairs Kollege Peter Jensen ist die Baustelle am Stern ein Dorn im Auge: „Die Planung ist unter aller Sau“, motzt er. „Wieso braucht man dafür zweieinhalb Monate?“, fragt er und zieht den Sinn der Maßnahme in Zweifel. „Hinterher haben wir da denselben Mist wie vorher auch“, fürchtet er.
Autofahrer suchen Abkürzungen
Grundsätzlich sieht er aber hohen Sanierungsbedarf auf Bremens Straßen. „Da müsste so viel gemacht werden“, sagt er und nennt als Beispiel die Spurrinnen auf der B75. Nicht nur, wer beruflich hinter dem Steuer sitzt, ist betroffen.
Besonders eng wird es auf den Straßen der Hansestadt immer dann, wenn sich größere Staus auf der A 1 bilden. Bei angekündigten Verzögerungen von manchmal 45 bis 90 Minuten vor dem Bremer Kreuz suchen viele Autofahrer eine Abkürzung durch die Stadt.
Die Polizei hat keine Probleme
Doch oft genug lohnt sich der Schleichweg nicht. Aufgrund der Sperrungen rund um den Bahnhof sind die offenen Routen durch die Innenstadt noch belasteter als normal und der Feierabendstau auf dem Nordwestknoten und der B 75 noch ein Stück länger.
Die Polizei hat trotz der zeitweilig verstopften Straßen keine Probleme, in Notfällen schnell am Ort des Geschehens zu sein. „Die Problemecken sind uns ja im Vorfeld bekannt“, erklärt Dirk Siemering aus der Pressestelle der Polizei.
Faktor Wetter
„Die Reviere wissen Bescheid und können flexibel reagieren“, betont er. Und wenn gar nichts mehr geht? „Dann können wir immer noch die Straßenbahngleise nutzen“, sagt er. Genervte Autofahrer haben diese Möglichkeit nicht.
Aber auch für die hat Siemering einen Tipp parat: Ausweichen auf Bus und Bahn oder aufs Fahrrad. „Radfahren ist doch auch gut für die Gesundheit“, meint der Polizist. Blöd nur, wenn das Wetter bei der Gleichung Sommerzeit = Baustellenzeit = Radfahrerzeit einen Strich durch die Rechnung macht.