Etwas schmaler um die Nase, ganz leichte Schleifspuren aber wieder so ansehnlich wie eh und je. Der Esel der Stadtmusikanten wurde verarztet. Unbekannte hatten Anfang Juni die Buchstaben „H, M, W“ in seine Schnauze eingestanzt oder eingeschlagen, ziemlich tief – der Ärger der Bremer, nicht nur in den sozialen Netzwerken, war groß.
„Wir mussten nur einen Hauch abtragen“, weiß Peter Schulz, Sprecher von Immobilien Bremen, welche die Beseitigung des Vandalismus-Schadens einleiteten. Den „Hauch“, ein halber Millimeter, schliff ein Profi Freitag ab 7 Uhr früh von der Bronzestatue ab. Danach wurde poliert.
Bereit für die nächsten Fotoshootings
Doch dafür musste zuerst die Dicke des bronzenen Langohr-Zinkens gemessen werden – per Ultraschall. Wäre sie zu dünn gewesen, hätte man neues Material aufschweißen müssen. Teuer und auch farblich ungeeignet wäre dies gewesen, sagt Peter Schulz: „Doch glücklicherweise war die Nase dick genug.“
So hätte die Prozedur nur eine Dreiviertelstunde gedauert, sagt Schulz. Auch werde die einkalkulierte Summe von 1.000 Euro Reparaturkosten wahrscheinlich unterschritten. Der Verkehrsverein der Freien Hansestadt Bremen erklärte sich bereit, diese zu übernehmen.
„Ist er wieder gesund?“ – „Ja“ – „Schön“
Kurz nach der geglückten Nasen-OP liefen wieder die ersten Touristengruppen vor den Musikanten herum, machten fleißig Fotos, umschlangen die Esel-Beine. Ein Mann, welcher der Gruppe nicht angehörte, kam nah an den Esel heran, begutachtete die Nase und fragte: „Ist er wieder gesund?“ „Ja“, antwortete ein anderer. „Schön“, sagte der Mann.