Eigentlich ist der Apollo fast nur in den Alpen anzutreffen. Karin Heinecke hat ihn während einer Mosel-Reise entdeckt, da dort beste Lebensbedingungen für diese Art herrschen.Foto: Heinecke Eigentlich ist der Apollo fast nur in den Alpen anzutreffen. Karin Heinecke hat ihn während einer Mosel-Reise entdeckt, da dort beste Lebensbedingungen für diese Art herrschen. Foto: Heinecke
Fotografie

Den schönen Schmetterlingen ganz nah auf der Spur

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Kunstfreunde aus der Gegend kennen Karin Heinecke vielleicht noch aus der Zeit, in der sie als Bildhauerin tätig war. Seit einigen Jahren widmet sich die Delmenhorsterin filigraneren „Wesen“: den Schmetterlingen.

Zunächst hätten sie gesundheitliche Gründe dazu gezwungen, die Bildhauerei an den Nagel zu hängen, erzählt Karin Heinecke. „Die Stäube, das Klopfen und das Schleppen der Sand- und Specksteine ging nicht mehr“, sagt sie. Als Gegenpol dazu habe sie die Nähe zur Natur gesucht und sei so auf die körperlich „leichtere“ Fotografie gekommen. „2013 habe ich mir dann eine Kamera gekauft.“

Ihre fotografische Leidenschaft für Schmetterlinge weckte ein Vortrag im Huder Rathaus: „Mein Schwiegersohn ist Biologe und hat dort damals einen Vortrag über die Falter im Hasbruch gehalten und anschließend auch Führungen im Wald angeboten“, erläutert Heinecke.

Ein unglaubliches Geflatter

Wer sich ebenso wie sie für Schmetterlinge interessiere, könne gerade jetzt im Hasbruch ein unglaubliches Geflatter erleben. „Wenn man beim Café am Hasbruch parkt, muss man an der Infotafel vorbei nur wenige Hundert Meter in den Wald hinein gehen. Dort kann man in diesen Tagen eine große Vielfalt an Faltern sehen“, weiß die Hobbyfotografin, die besonders in den Vormittagsstunden gerne mit ihrer Kamera auf die Pirsch geht. „Dort sieht man zurzeit unter anderem den Kaisermantel, den Kleinen Eisvogel, das Landkärtchen und mit Glück den Großen Schillerfalter.“

Doch auch in der Steller Heide, auf der Großen Höhe oder am Ochtum-Sperrwerk hat Karin Heinecke schon viele sehenswerte Exemplare entdeckt. Allein entlang der Delme lassen sich vom Aurora Falter bis hin zum Mondvogel zahlreiche Arten finden. „Die meisten Menschen nehmen die Falter gar nicht wahr“, bedauert die Delmenhorsterin, die insbesondere ein Faible für die kleineren Arten wie die Bläulinge hat.

In Fotobüchern dokumentiert

Auch auf Reisen kann die Hobbyfotografin nicht von den Schmetterlingen lassen. In privaten Fotobüchern hat sie die wunderschönen Flattermänner aus der Eifel oder der Mosel-Gegend dokumentiert. „An der Mosel habe ich zum Beispiel den Kleinen Schillerfalter fotografiert, der braun ist und durch die Sonne blau schillert. Drei Jahre später habe ich dann seinen großen Bruder, den Großen Schillerfalter, im Hasbruch entdeckt“, verrät Heinecke.

In wenigen Wochen möchte die Delmenhorsterin wieder an die Mosel reisen – mit der Hoffnung, einen ganz bestimmten Falter vor die Linse zu bekommen: den Schwalbenschwanz. „Ich bin gespannt“, sagt sie amüsiert.

Faszinierend an „ihren“ Faltern findet Heinecke vor allem die Schönheit, die Entwicklung und wie wunderbar sie gemacht sind. „Jedes Jahr freue ich mich, wenn ich längst Bekannte antreffe, die ich auch schon häufig fotografiert habe, und denke dann, wie schön, dass sie wieder da sind. Das hat was Tröstliches für mich.“ Ein zweistündiger Gang durch den Hasbruch erfülle sie daher durchaus mit einem Glücksgefühl – und jeder Menge Schmetterlingen im Bauch.

Mittlerweile ist der fotografische Schmetterlings-Fundus von Karin Heinecke so groß, dass sie die zahlreichen Arten nach Regionen geordnet in Fotobüchern dokumentiert.Foto: Meyer

Mittlerweile ist der fotografische Schmetterlings-Fundus von Karin Heinecke so groß, dass sie die zahlreichen Arten nach Regionen geordnet in Fotobüchern dokumentiert.Foto: Meyer

Wer mehr zu Karin Heineckes Fotografien erfahren möchte, kann sich bei ihr per E-Mail unter karin.heinecke@ewe.net melden.

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