Marion Lösking wünscht sich einen Fahrradbeauftragten bei der Stadt Delmenhorst, der sich für die Belange der Radler einsetzt.Foto: Konczak Marion Lösking wünscht sich einen Fahrradbeauftragten bei der Stadt Delmenhorst, der sich für die Belange der Radler einsetzt. Foto: Konczak
Fahrradstadt

Fahrradstreifen, Schließfächer und Schnellwege

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Wenn Marion Lösking, die Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) in Delmenhorst auf ihr Fahrrad steigt, dann führt der Weg oft raus aus der Stadt ins Grüne.

Doch auch innerhalb der Stadtgrenzen ist sie meistens mit dem „Drahtesel“ unterwegs. „In Delmenhorst lassen sich alle Wege optimal mit dem Rad fahren“, ist sie sich sicher. „Egal aus welcher Richtung man kommt, man ist nie länger als 15 bis 20 Minuten unterwegs.“

Rund 1.500 Kilometer ist Marion Lösking im vergangenen Jahr nur auf innerstädtischen Wegen gefahren, beispielsweise zum Wochenmarkt oder zu Freunden. Das beweist die Zahl auf der Tachoanzeige an ihrem Alltagsfahrrad. „Gleichzeitig tut man etwas für seine Gesundheit, wenn man statt dem Auto das Fahrrad nimmt“, sagt sie.

Knackpunkt an der Ludwig-Kaufmann-Straße

Beim Radeln durch Delmenhorst sind ihr zwei Knackpunkte in den vergangenen Jahren ganz besonders aufgefallen: An der Ludwig-Kaufmann-Straße sowie an der Oldenburger Straße stadtauswärts. „An der Ludwig-Kaufmann-Straße könnte man mit wenig Aufwand die Kennzeichnung für Radfahrer, die nach den Linoleumwerken dort auf der Straße fahren müssen, deutlicher machen und an der Oldenburger Straße in Richtung Rudolf-Königen-Straße fehlt eindeutig eine Radführung nach links.“

Gut findet die Vorsitzende des ADFC, dass insgesamt sechs Radschnellwege in Delmenhorst geplant sind und die Schnellstraße von der Innenstadt in Richtung Deichhorst sogar bereits bewilligt ist. „Der ADFC begrüßt diesen Schritt und sieht darin einen starken Impuls für den Radverkehr in der Stadt.“

Optimale Fahrradständer vor der LzO

Hinsichtlich der Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in der Innenstadt sieht Marion Lösking allerdings noch Verbesserungsbedarf. „Doch man will ja nicht immer meckern“, betont sie. „Die Fahrradständer bei der LzO an der Bahnhofstraße sind zum Beispiel optimal, weil sie ausreichend weit auseinander stehen, so dass man auch zwei Räder gleichzeitig von einer Seite aus anschließen kann.“ Die Radlerin hofft nun, dass auch an der Parkstraße wieder solche Varianten aufgestellt werden, sobald die Baustelle dort beendet ist. „Die Bügel, die von zwei Seiten bedient werden können, sind am Besten“, findet sie.

Die Ständer vor dem Rathaus seien hingegen etwas zu eng und im Bereich der Bushaltestelle gäbe es zwar eine sehr schöne Überdachung, die Bügel seien dafür aber ganz übel: „Das sind absolute Felgenkiller“, erklärt sie.

Schließfächer bei den Abstellbereichen

Radlerfreundlich würde Lösking es finden, wenn es in der City Schließfächer bei den Abstellbereichen geben würde, in der Einkäufe und Taschen zwischen gelagert werden könnten. „So kann man besser bummeln oder auf Sightseeing gehen“, schlägt sie vor. Auch vor den Geschäften sollte es einheitliche Fahrradständer geben. „Oft schiebe ich mein Rad durch die Stadt und überlege, wo ich es anschließen kann.“

Zusammen mit ihren Mitstreitern aus dem ADFC befürwortet Marion Lösking, wenn es in Delmenhorst mehr Fahrradstreifen auf den Straßen geben würde. „Dann wird man von den Autofahrern viel besser wahrgenommen“, erläutert sie. „Außerdem brauchen wir offiziell einen Fahrradbeauftragten bei der Stadt, der unsere Belange vertritt.“

Wettbewerb läuft aus

Der Ideen-Wettbewerb für eine „Fahrradstadt Delmenhorst“ von der Stadtratsfraktion Bürgerforum/Freie Wähler in Koorperation mit dem DELME REPORT läuft noch bis Dienstag, 1. August. Als Hauptpreis winken 500 Euro. Zweiter bis vierter Preis sind jeweils 100 Euro, fünfter bis siebter Preis sind Utensilien für das Radfahren. Zugunsten der Preise verzichten die Fraktionsmitglieder des Bürgerforums und die Freien Wähler auf ihre Sitzungsgelder.

Informationen zu den Wettbewerbsbedingungen stehen im Internet unter: evasassen.eu/fahrradstadt-delmenhorst. Vorschläge nimmt Eva Sassen vom Bürgerforum mit Kontaktdaten per Email oder Post an Bürgerforum, Lessingstraße 136, 27753 Delmenhorst, E-Mail evasassen@web.de entgegen.

Eine Jury unter anderem mit Vertretern des ADFC Delmenhorst, der Wirtschaftsförderung, des Bahnhofsmanagements, der City-Kaufleute und des Bürgerforums wählen dann die besten Vorschläge aus den Einsendungen aus. Die Gewinner-Ideen werden dann Ende August im DELME REPORT vorgestellt.

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