Irgendwo im Herzen der Toskana. Fünf Vespas sind im Konvoi unterwegs. Obwohl die Fahrer allesamt Helme tragen, ist schnell zu erkennen, dass auf den Kult-Motorrollern keine Italiener sitzen.
Das Quintett stoppt immer wieder am Straßenrand, zückt die Smartphones, macht Fotos und weiter geht’s. Die Tour mit der „Wespe“, die 1946 in der Toskana „erfunden“ wurde, gleicht einer Achterbahnfahrt: Rein in die Kurve und wieder raus, rauf auf den Hügel und wieder runter.
Traumlandschaft für Genießer
Der Adrenalinschub bleibt zwar aus, aber die Naturkulisse ist vom Feinsten. Endlose Sonnenblumenfelder, die von der Anhöhe aus wie goldgelbe Teppiche aussehen, schlanke, meterhohe Zypressen, die den Anschein erwecken, am Wegesrand Spalier zu stehen.
Und immer wieder sanfte Hügel, an deren Spitze terracottafarbene Landhäuser stehen, umringt von Olivenhainen und Weinbergen, in denen die Trauben für den Chianti gedeihen.
Toskana, das ist auch ein Sammelsurium an berühmten Kulturstädten, die es zu entdecken gilt. Florenz, die „Wiege der Renaissance“, Pisa mit seinem Schiefen Turm, das mittelalterliche Siena mit seinen imposanten Kirchen und den berühmten Pferderennen sowie das quirlige San Gimignano, die „Stadt der Türme“, mit dem leckersten Eis der Welt.
Toskana bietet Gaumenfreuden
Die Toskana geht eh durch den Magen: Lokale Salami- und Schinken-Spezialitäten, Pasta in allen Variationen, aber auch das „Bistecca alla Fiorentina“ (Steak vom Chianina-Rind) sind Gaumenfreuden.
Die Toskana geht aber auch in die Füße: Italienische Schuhmode ist zwar en vogue, aber wenn der „Laufsteg“ aus Kopfsteinpflaster ist, sind bequeme Treter von Vorteil.
Ein typischer Stadtrundgang: Anhöhen rauf, Stufen wieder runter und dazwischen immer wieder die schönsten Fotomotive: Ein Kirchturm, der am Ende eines Gässchens aus dem Nichts erscheint, bunte Wäsche, die zwischen mittelalterlichen Häuserfassaden zum Trocknen aufgehängt ist oder ein Zitronenbäumchen, das stolz aus seinem Terracotta-Topf Richtung Sonne strahlt.
Ja, die Sonne, sie ist ein weiteres Kapital der Region. Nicht nur, dass sie für viele warme Tage und laue Nächte sorgt, mit ihren Strahlen taucht sie die Toskana in ein liebliches Licht. Das wusste der Filmregisseur Roberto Benigni, der aus der Toskana stammt, für seine Werke zu nutzen. Er verfilmte auch die Abenteuer eines nicht minder berühmten „Sohnes“ aus der Gegend: Pinocchio.
Pinocchios Abenteuer in der Toskana
Wenn auch nur aus Holz geschnitzt, ist die kleine Marionette, deren Nase bei jeder Lüge beträchtlich wächst, auch fast 140 Jahre nachdem der Florentiner Carlo Collodi die Kinderbuchfigur erfand, immer noch ein Klassiker und allgegenwärtig. Pinocchio-Figuren werden in allen Souvenirläden der Region verkauft, im toskanischen Städtchen Collodi gibt es sogar einen Pinocchio Park.
Doch zurück zu Benigni. Für seinen im Jahre 2002 gedrehten Film „Die Abenteuer des Pinocchio“ zog es den Starregisseur ins Herz der Toskana, nach Castelfalfi, einem damals größtenteils verlassenen Ort.
Ob einer der TUI-Verantwortlichen den Film gesehen hat und von der schönen Komposition aus einem Landgut mit 800-jähriger Geschichte, sanften Hügeln, endlosen Olivenhainen und zig von Zypressenreihen angetan war, ist nicht bekannt.
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Castelfalfi erweckt zu neuem Leben
Tatsache ist aber, dass die Hannoveraner 2007 das Dorf in zentraler Lage zwischen Pisa, Florenz und Siena kauften und dieses – ohne seinen mittelalterlichen Charme kaputt zu machen – in ein modernes Urlaubsresort verwandelten.
Castelfalfi erlebte in den vergangenen zehn Jahren seine eigene Renaissance: Zwei Hotels stehen auf dem Gelände des Landguts. Vor kurzem hat mit dem Fünf-Sterne-Hotel Il Castelfalfi TUI Blue Selection ein Luxushaus mit 112 Zimmern, acht Suiten und riesigem Spa-Bereich eröffnet.
In einer restaurierten Tabakfabrik ist das zweite Haus, das Vier-Sterne-Boutiquehotel La Tabaccaia, untergebracht.
Ein wahrer Hingucker sind die 31 Zimmer, in denen die Originalbalken sowie der Parkettboden aus Olivenholz erhalten geblieben sind. Wer es lieber „einsamer“ mag, kann unter 13 Luxus-Apartments wählen, die als Ferienunterkünfte vermietet werden.
Castelfalfi-Gäste können feinste italienische Küche mit regionalen Zutaten gleich in drei Lokalitäten genießen, darunter im Gourmet-Restaurant „La Rocca“ innerhalb der Mauern der mittelalterlichen Burg.
Dass man von dort oben nicht nur auf den größten Golfplatz der Toskana schauen kann, der auch zum TUI-Resort gehört, sondern auch einen Panoramablick auf unzählige Hügel, Olivenhaine, Weinberge und strammstehende Zypressen hat, versteht sich von selbst.
Infos
Unterkunft: Eine Woche im Il Castelfalfi TUI Blue Selection kostet bei der TUI bei eigener Anreise ab 882 Euro pro Person inklusive Frühstück (mit Flug ab 1.302 Euro). Eine Woche im Vier-Sterne La Tabaccaia Toscana Resort Castelfalfi kostet bei eigener Anreise ab 510 Euro pro Person inklusive Frühstück, mit Flug ab 740 Euro.
Infos: Alles über Urlaub in der Toskana bei der Italienischen Zentrale für Tourismus ENIT