Einige der Teilnehmer sind bereits aus der Maßnahme ausgestiegen, weil sie eine Arbeit gefunden haben. „Das es vermutlich nicht jeder Teilnehmer schafft, war mir klar, aber das es so viele sind, die das Projekt erfolgreich nutzen, hätte ich nicht gedacht“, zeigt sich Evelyn Popp überzeugt. Die Leiterin der Anonymen Drogenberatung Delmenhorst (Drob) zog am Donnerstag zusammen mit Mitarbeitern des Jobcenters Zwischenbilanz für das Projekt „injob“. Dafür hatten sich die Verantwortlichen an einer der „Wirkungsstätten“ getroffen: dem Tierschutzhof am Schillbrok.
Dort sorgen die Projektteilnehmer unter fachkundiger Anleitung für eine gepflegte Gartenanlage, für Malerarbeiten, die anstehen, oder dafür, dass Gehege aufgebaut oder saniert werden. „Es sind Hausmeisterhelfertätigkeiten, die die ehrenamtlichen Helfer des Tierschutzhofes bei ihren alltäglichen Arbeiten mit den Tieren nicht mehr schaffen“, fasst Evelyn Popp die Aufgaben zusammen. Sie ist überzeugt davon, dass „injob“ eine Möglichkeit bietet, „pro aktiv Brücken zu bauen“, wie sie betont.
Brücke für suchtkranke Menschen
Diese Brücke ist in erster Linie für arbeitslose, suchtmittelkonsumierende Menschen gedacht, die sich wieder einen geregelten Alltag wünschen, sich körperlich betätigen möchten und eine sinnvolle Arbeitsgelegenheit suchen, um sich für das Erwerbsleben vorzubereiten. „Uns geht es dabei allerdings nicht um irgendwelche Beschäftigungsmaßnahmen, sondern darum, dass sie auch nützlich und gemeinnützig sind“, stellt Popp klar. Auf diese Weise könne man wieder „unter Kollegen sein“, wie die stellvertretende Jobcenter-Leiterin Marion Denkmann betont.
Stefan Demenat ist einer der aktuell zwölf Teilnehmer des Projekts und top-motiviert. Er ist seit drei Jahren erwerbslos und kommt ursprünglich aus dem kaufmännischen Bereich. „Die handwerkliche Tätigkeit ist hier unglaublich vielseitig und ich entdecke an mir Fähigkeiten, von denen ich zuvor nie dachte, dass ich sie überhaupt habe“, erklärt er und lacht. Er sei froh darüber, dass ihm so die Angst davor genommen worden sei. „Schön ist auch, dass man nach der Arbeit immer gleich das Ergebnis sehen kann“, stellt er zufrieden mit Blick auf den Garten am Tierschutzhof fest.
Vermittlung erfolgt über Drob oder Jobcenter
Die Vermittlung in „injob“ erfolgt direkt über die Drob oder über das Jobcenter. Die Arbeitszeit der Teilnehmer beträgt zwischen 20 bis 30 Stunden pro Woche. Die Spanne der Problemfelder der Absolventen reicht von Alkoholkonsum bis hin zur Glücksspielabhängigkeit.