Die Finanzverwaltung soll die Taxibetriebe künftig stärker kontrollieren. Foto: Schlie Die Finanzverwaltung soll die Taxibetriebe künftig stärker kontrollieren. Foto: Schlie
Tariferhöhung

Taxifahrten sollen in Bremen teurer werden

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Die Verkehrsdeputation entscheidet an diesem Donnerstag über neue Tarife. Nicht alle Taxifahrer sind davon begeistert.

Marco Bark passt die ganze Richtung nicht. Seit 20 Jahren fährt er in Bremen Taxi. Jetzt bangt er um seine Aufträge. „In dem Maße, wie die Tarife steigen, verzichten die Leute aufs Taxi“, sagt Bark, Vorstand der Interessengemeinschaft Bremer Taxifahrer.

Und die Taxitarife sollen steigen, voraussichtlich vom 9. Oktober an. Darüber entscheidet an diesem Donnerstag die Deputation für Umwelt, Bau und Verkehr. Sie dürfte einer Erhöhung wohl zustimmen.

Bremen will Winke-Tarif einführen

Der Mindestfahrpreis soll von derzeit 3,30 auf 3,50 Euro klettern und der Preis für einen Kilometer um zehn Cent.

Die ersten vier Kilometer kosten dann jeweils 2,15 statt wie bisher 2,05 Euro. Vom fünften Kilometer an steigt der Preis auf 1,90 und vom zehnten Kilometer an auf 1,50 Euro. Der Zuschlag für ein Großraumtaxi erhöht sich von fünf auf sieben Euro.

Außerdem will Bremen einen Winke-Tarif einführen. Wer nicht weiter als drei Kilometer mit dem Taxi fährt, zahlt pauschal nur sieben Euro. Vorausgesetzt, er hat das Auto herbei gewunken.

Berlin als Vorbild?

Bei telefonischer Bestellung wird der normale Tarif fällig, ebenso bei einer längeren Strecke. Nach drei Kilometern schaltet das Taxameter automatisch auf den normalen Tarif um.

Ein ähnliches Modell gibt es schon in Berlin. Düsseldorf stellte den Versuch allerdings rasch wieder ein. Auch Marco Bark hält nichts vom Winke-Tarif.

Aber seine Interessengemeinschaft repräsentiert nicht die Mehrheit der Bremer Taxifahrer.

Frauennachttaxi soll nicht abgeschafft werden

Die Taxi-Innung plädiert fürs Winken und für eine Anhebung der Tarife.

Das Frauennachttaxi soll nicht abgeschafft werden – vorerst nicht. Behörde und Taxigewerbe wollen das Angebot aber überprüfen. Denn die finanziellem Lage der Taxibranche ist angespannt.

Der Mindestlohn ist gestiegen, Treibstoff und Unterhalt der Fahrzeuge wurden teurer.

Stärkere Kontrolle durch Finanzbehörde

Schon die Hamburger Beratungsgesellschaft Linne + Krause riet in ihrem 2015 vorgelegten Gutachten, in Bremen „mittelfristig rund 150 der 550 ausgegebenen Taxi-Konzessionen vom Markt zu nehmen“, damit die verbleibenden Unternehmen wirtschaftlicher arbeiten können. Die Behörde will nun alle Anträge auf Neukonzessionierung ablehnen.

Außerdem soll die Finanzbehörde die Taxibetriebe stärker kontrollieren. „Die Buchführungsunterlagen“, stellte Linne + Krause in ihrem Gutachten fest, „sind oft nicht plausibel“.

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