Bisher kündigten nur ein Schild und kahle Flächen die anstehenden Arbeiten an. Foto: Schlie
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Umbaumaßnahmen im Rhododendronpark

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Viele Pflanzen im Rhododendronpark leiden unter Schädlingen oder sind durch extreme Wetterlagen geschwächt. Umbaumaßnahmen in einem der ältesten Beete sollen nun helfen, die zum Teil einzigartigen Züchtungen zu schützen.

In der nächsten Zeit könnte es in einigen Teilen des Rhododendronparks etwas unruhig werden – denn ab Montag, 4. September, wird in einem der ältesten Beete gebaggert, gebuddelt und gepflanzt. „Das ist eigentlich sehr ungewöhnlich, in diesem Teil des Parks zu renovieren. Als würde man mitten in einem Museumsdorf das älteste Gebäude erneuern“, sagt Hartwig Schepker, Leiter des Rhododendronparks.

Doch die Maßnahmen sind notwendig: „Extreme Wetterlagen und Schädlinge haben vielen Pflanzen stark zugesetzt. Jeder Gärtner im Park merkt, dass sich die Wetterperioden verschieben – egal ob lange Trockenzeiten im Frühjahr oder ausbleibender Schnee im Winter“, erklärt Schepker.

Pflanzen durch Schädlinge bedroht

Durch milde, feuchte Winter etwa könnten sich Schädlinge viel besser entwickeln. „Die Gewächse werden durch die extremen Bedingungen anfälliger“, ergänzt er. Ein pilzähnlicher Erreger ist dabei besonders gefährlich. „Er greift hauptsächlich geschwächte Pflanzen an. Und wenn diese einmal befallen sind, kann man nichts mehr tun“, so der Parkleiter.

Das einzige Mittel, um das zu verhindern, sei, die Pflanzen möglichst stark und gesund zu halten. Und dabei sollen die Umbaumaßnahmen helfen. „Die alte Fläche wird komplett geräumt und der Unterboden entfernt. Dann kommen eine Drainage und Sandschicht sowie neues Substrat dazu. Dadurch werden die Sporen des Erregers entfernt und ein sauberes Umfeld geschaffen“, sagt Schepker.

Ein wichtiges Stück Kulturgeschichte

Aber warum der ganze Aufwand, die alten Rhododendron-Züchtungen so mühsam zu erhalten? „Seit Jahrtausenden gehört die Pflanzentwicklung zur menschlichen Kulturgeschichte. In unserer Sammlung stehen 200 Jahre alte Züchtungen, wie sie damals in den Gärten britischer Herrenhäuser in Mode waren“, erklärt der Parkleiter.

Ziel sei es, die Arten- und Sortenvielfalt zu erhalten. Der Bremer Rhododendronpark spiele dabei eine große Rolle: „Wir sind einer der Eckpfeiler in der Deutschen Genbank Rhododendron, in der alle Daten gesammelt werden“, so Schepker.

Ende der Baumaßnahmen für Oktober geplant

Die anstehenden Erneuerungen kosten rund 30.000 Euro, die Finanzierung übernimmt der „Verein der Freunde des Rhododendronparks“. Einzelne Parkteile, die als Zufahrtsweg für die Baumaschinen dienen, sind während der Maßnahmen gesperrt.

Bis Anfang Oktober sollen die Arbeiten dauern. „Insgesamt haben wir jedoch vier große Beete, so dass auch im nächsten Jahr wieder Renovierungen anstehen“, so Schepker.

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