Das Lankenauer Höft soll erneut ausgeschrieben werden. Ziel bleibt eine Nutzung der Landzunge für Gastronomie und Freizeit. Das verkündete Iven Krämer, Referatsleiter Hafenwirtschaft und -infrastruktur, Schifffahrt beim Senator für Wirtschaft und Häfen in der Sitzung des Beirats Woltmershausen. Um die Chance zu verbessern, einen Investor für die Immobilie zu finden, sei man bereit, das Gebäude kostenlos abzugeben und bei Bedarf sogar den Abriss zu übernehmen.
Die Begeisterung bei Bürgern und Stadtteilpolitikern über diese Nachricht hielt sich in Grenzen. Sie hatten konkretere Angaben, möglichst schon den Vorschlag für eine neue Ausschreibung erwartet. „Was haben Sie seit April gemacht?“, fragten Vertreter quer durch die Fraktionen mit unterschiedlichen Formulierungen.
Behördenvertreter schuldbewusst
Krämer gab sich schuldbewusst: „Wir wären gerne weiter“, sagte er. Man habe einige Zeit gebraucht, um sich intern abzustimmen. Beispielsweise wegen der Übernahme der Abrisskosten. Außerdem habe man die Zuständigkeit geändert.
„Die neue Ausschreibung soll nicht so von den Hafenleuten dominiert werden“, erläuterte Krämer. Stattdessen liege das Projekt nun in den Händen der Tourismus-Experten. „Wir lassen lieber die Leute ran, die sich mit der Sache besser auskennen“, kommentierte er.
Interessanter Ort für Freizeit und Naherholung
Christel Lübben, Referentin für Tourismus und Stadtmarketing im Wirtschaftsressort, sprach allerdings lieber von Naherholung und Freizeit als von Tourismus. „Wir haben hausintern intensiv diskutiert, wie wir mit der Fläche umgehen. Das ist ein interessanter Ort“, erklärte sie. Dennoch könne man nicht sicher sein, wirklich einen Investor zu finden. „Wir sind optimistisch, aber es wird nicht einfach.“
Ein allgemeines Stöhnen erfüllte den Saal, als Krämer den Begriff „Zwischennutzung“ für das Lankenauer Höft in den Mund nahm. Aus Sicht des Beirats hat sich die Bespielung des Areals durch das Zuckerwerk nicht bewährt. „Das war okay, wir möchten es so aber nicht wieder haben“, meinte Beiratsmitglied Waldemar Seidler (CDU).
Zuckerwerk traf nicht den Geschmack aller
Das Zuckerwerk habe offensichtlich nicht den Geschmack aller getroffen, konstatierte auch Krämer. Man strebe deshalb keine weitere Zusammenarbeit über den 15. Oktober hinaus an. Stattdessen wolle man Akteuren aus dem Stadtteil die Gelegenheit geben, etwas auf die Beine zu stellen.
Ob es tatsächlich zu einer weiteren Übergangslösung kommt und ob diese auch über den Winter stattfindet oder erst ab dem kommenden Frühjahr, hängt auch vom Votum des Beirats ab. Am Montagabend gab es keine eindeutige Meinungsbildung. „Wir können das Gebäude auch abreißen lassen, aber dann gibt man die Möglichkeit aus der Hand, es gegebenenfalls doch weiter zu nutzen, gab Lübben zu bedenken.