Hans Fingerhut vom Nabu-Ortsverband Ganderkesee und Johannes Bartner, Leiter des Nabu-Projektes „Lebensraum Kirchturm“, sind Spezialisten, wenn es um das Thema Nistkästen geht. Sie haben dafür gesorgt, dass an der St.-Cyprian-und-Cornelius-Kirche in Ganderkesee am gestrigen Samstag nun eine neue Behausung für Turmfalken angebracht wurde.
Dohlen ein Problem im Oldenburger Land
Bereits vor einigen Jahren waren Nistkästen am Kirchturm angebracht worden. Es galt, eine neue Brutstätte für die Falkenpärchen am Kirchturm zu schaffen. Allerdings hatten Dohlen diese sehr stark in Beschlag genommen. „Die Vielzahl an Dohlen ist ein Problem im Oldenburger Land“, erklärt Bartner. Die neue „Hütte“ sei deshalb so konzipiert, dass sie für die Dohle nicht interessant sei. Diese bevorzuge kleinere Öffnungen. Der neue Kasten, der nun im höchsten Gebäude der Gemeinde installiert wurde, sei recht offen, die Dohle brüte hingegen lieber in höhlenähnlichen Behausungen.
Nisthilfenprojekt hat bereits 120 Kästen angebrach
Bartner, der das Projekt „Lebensraum Kirchturm“ leitet, und seit fast zehn Jahren ehrenamtlich für die Installation der Nisthilfen zuständig ist, hofft, dass der neue „Turmfalkenbalkon“ gut beim Federtier ankommt. Insgesamt umfasst das Turmfalkenprojekt des NABU Oldenburg inzwischen mehr als 120 Nistkästen für Turmfalken in der Region, von denen viele auch angenommen und besetzt sind. „Rund 80 Stück davon sind an Kirchen befestigt“, betont Bartner. Dass die Kästen funktionieren, sieht man am Beispiel der katholischen Kirche St. Hedwig. Dort haust seit ein paar Jahren bereits ein Turmfalkenpaar in einem der Nistkästen.