Die Nasir Moschee in Stuhr-Brinkum liegt außerhalb des Ortskerns. Der Eingang liegt versteckt auf der Rückseite des Gebäudes und ist geöffnet von 10 Uhr bis nach dem letzten Abendgebet. Im Gebetsraum liegen Teppiche. Schuhe müssen ausgezogen werden. An den Wänden hängen Zitate aus dem Koran.
Neuer Imam der Region Niedersachsen
Doch auch Menschen anderer Glaubensrichtungen und Kulturen sind willkommen. „Wir wollen offen für jeden sein“, sagt Syed Salman Shah. Seit Februar ist er der neue Imam der Region Niedersachsen.
Der 28-Jährige ist in Deutschland geboren und studierte bereits mit 16 Jahren islamische Theologie am Institut Jamia Ahmadiyya in London. Nach Vollendung des Studiums kam Shah viel in der Welt herum. Für zwei Monate flog er nach Uganda, für einen Monat nach Madrid und fünf Wochen lang hielt er sich in Pakistan auf.
Bevor er von dem Kalifen mit Stuhr betraut wurde, leitete der Imam für zweieinhalb Jahre die Gemeinde in Köln.
Größte islamische Gemeinde der Welt
Ahmadiyya-Muslim-Jamaat ist die größte islamische Gemeinde der Welt, aber in den islamischen Staaten ist sie trotzdem noch eine Minderheit. Der Kalif leitet die Mitglieder.
Ihre Werte sind, dass sie für eine Trennung von Religion und Politik sind, die Gleichwertigkeit von Frau und Mann, Barmherzigkeit und Beendigung gewalttätiger Aktionen im Namen des Islams.
Ängste beseitigen
Shahs persönliche Ziele als Imam sind: Missverständnisse aufklären, Ängste beseitigen und den Islam bewahren.
Er möchte seinen Mitmenschen zeigen, dass seine Gemeinde Terror nicht toleriert.
Kein Platz für Zwang
„Was diese sogenannten Muslime machen ist schrecklich“, sagt er. In seiner Welt gibt es keinen Platz für Zwang. „Was wir für uns selber wünschen, wollen wir auch für unsere Mitmenschen.“ Für den Imam ist dabei das Wichtigste die Liebe. „Wir wollen die Herzen der Menschen mit dieser gewinnen.“
Aus diesem Grund zeigt sich die Nasir Moschee weltoffen. Menschen jeder Hautfarbe, Nationalität und jedes Glaubens sind bei der Ahmadiyya-Muslim-Jamaat in Stuhr willkommen.
Türen der Moschee sind für jeden offen
Die Türen seien immer offen, um Menschen eine Gelegenheit zum Beten zu geben. „Wir sind in jeder Notlage da“, verspricht der Vater und Ehemann.
Sollte er nicht anzutreffen sein, ist Rashid Naveed anwesend, der seit fünf Jahren Hausmeister der Moschee ist. „Er kann sehr gut Tee kochen und ist immer hilfsbereit“, lobt Shah.
Charity und Neujahrsputz
Insgesamt hat die 1889 gegründete Gemeinde 260 Mitglieder in Bremen und Stuhr. Dabei leben die Muslime nicht abgeschottet, sondern suchen den Kontakt zu ihren Mitmenschen.
Die Mitglieder sammelten bei zwei Charity Veranstaltungen in Bremen bereits 6.500 Euro für gute Zwecke, sie besuchen Krankenhäuser und Altenheime, pflanzen Bäume und im neuen Jahr veranstalten sie den Neujahrsputz, um Marktplatz, Straßen und Rathaus zu säubern.
Loyal zu Deutschland
„Wir wollen einen Teil an Deutschland zurückgeben“, so der 28-Jährige. „Wir lieben unsere Heimat Deutschland und sind loyal zu ihr und den Bürgern.“ Shah ist stolz auf die Republik und die damit verbundene Religionsfreiheit.
Für die Zukunft wünscht sich der Imam, dass es in jeder deutschen Stadt eine Moschee gibt. Auch, um die Ängste leichter beseitigen zu können.
Tag der offenen Moschee
Die Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde lädt ein zum Tag der offenen Moschee am Dienstag, 3. Oktober, von 11 bis 18 Uhr. Bei Fragen kann man sich an den Imam unter salman5d@hotmail.com wenden.