Genau 728 Wildunfälle gab es im vergangenes Jahr auf den Straßen im Landkreis Verden – rund 100 mehr als 2015. „Gerade bei Dämmerung sollte vor der Fahrt gecheckt werden, ob alle Lichter des Autos funktionieren, um Unfälle zu vermeiden“, sagt Annika Wrede vom Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden.
Auch Fahrradfahrer sollen auf ihre Beleuchtung achten. Fußgänger rät sie, bei schlechtem Wetter eine Warnweste zu tragen. „Sicherheit durch Sichtbarkeit“, bestätigt Detlef Delekat vom ADAC Weser-Ems.
„Die Meisten fahren morgens oder abends mit Tagesfahrlicht. Man sollte jedoch auf Abblendlicht schalten, weil bei vielen Autos die hintere Beleuchtung sonst nicht angeht“, sagt er.
Tieren auf der Straße nicht ausweichen
Bei Dunkelheit empfiehlt die Polizei Autofahrern, auf Landstraßen nicht die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auszureizen. Überholmanöver seien jetzt gefährlicher als im Sommer.
Gerade bei schlechter Sicht müsse besonders auf Wildwechsel geachtet werden, der manchmal in nur wenigen Sekunden passiert.
Grundsätzlich sollen Autofahrer Tieren nicht ausweichen, da die Gefahr besteht, mit seinem Auto gegen einen Baum oder in den Gegenverkehr zu fahren.
Angefahrenen Tieren eine Decke darüber legen
„Als Fahrer sollte man versuchen zu bremsen und anschließend die Straße mit einem Warndreieck nach hinten abzusichern. Danach kann ruhig die Notrufnummer 110 gewählt werden, denn für diese Fälle ist sie da“, erklärt Wrede.
Melanie Windolf von der Tierhilfe Achim weist darauf hin, dass Tiere nach einem Unfall meist unter Schock stehen, sodass man sie nicht versorgen darf. „Man kann eine Decke über das Tier legen, damit es zu Ruhe kommt“, sagt sie.
Der Deutscher Jagdverband bietet online unter tierfund-kataster.de die Möglichkeit herauszufinden, wo schon einmal ein Tier bei einem Autounfall tödlich verletzt wurde. So kann sich jeder rechtzeitig darauf einstellen, wenn es zum Wildwechsel kommt.
Sicherheitsfahrtraining zwischen 30 und 99 Euro
Auch durch ein Sicherheitsfahrtraining, dass sich laut ADAC zu dieser Jahreszeit eher an Vielfahrer richtet, können schwierige Verkehrssituationen simuliert werden.
„Die Berufsgenossenschaften tragen oft die Kosten für ein Training auf unserem Verkehrsübungsplatz in Bremen. Man lernt sein eigenes Auto in Gefahrensituationen besser kennen“, sagt Delekat.
Der Kurs kostet beim ADAC regulär 99 Euro. Wer im Landkreis Verden mindestens 70 Jahre alt ist, braucht nur 30 Euro zu zahlen.
Aktuelle Baustellen: Mittwochs und sonntags im Weser Report
Den Rest übernimmt der Landkreis Verden. Nicht nur der ADAC, auch beim TÜV Nord können sich Senioren unter der Rufnummer 0421/ 24 27 75 99 dafür anmelden.
Welche Landstraßen in der Herbstzeit durch Baustellen zu Gefahrenpunkten werden können, erfahren sie regelmäßig in den Meldungen des Weser Reports.