x1-Hanseaten Kampfbahn_3,5sp. Foto: Schlie In Woltmershausen ist die Kante zwischen Bahn und Rasenfläche nicht mehr zu erkennen. Foto: Schlie
Sport in Bremen

Gras und Unkraut legen Bremer Sportanlagen lahm

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Zahlreiche Bremer Sportvereine beklagen den schlechten Zustand ihrer Anlagen: Unkraut und Gras überwuchern Laufbahnen und Plätze. Der Sanierungsbedarf ist groß und die Kosten dafür sind immens.

Von Rike Füller und Mira Bültel

Gras und Unkraut – davon können viele Bremer Sportvereine ein Lied singen: „Es wächst überall und die Kanten werden nicht geschnitten. So wuchert nicht nur die Laufbahn zu“, sagt etwa Thomas Voigt von der BTS Neustadt.

Auch in Woltmershausen kennt man das Problem: Grandplatz und Laufbahn waren vor einigen Monaten in ehrenamtlicher Arbeit mechanisch vom Unkraut befreit worden, inzwischen grünt es dort jedoch erneut, und das nicht zu knapp: „Nur die regelmäßige Nutzung der Plätze und Bahnen soll helfen. Während der Wintermonate wuchert dann aber wieder alles zu“, sagt Michael Lampe, technischer Leiter des TS Woltmershausen.

Selbstständiges Entkrauten 

Auf dessen Anlage ist nicht einmal mehr die Kante zwischen Rasen und Bahn zu erkennen. Ein Grund für den übermäßigen Bewuchs: Unkrautvernichtungsmittel dürfen auf Sportplätzen nicht mehr verwendet werden.

Die Finanzierung einer Kunststofflaufbahn kann der Verein aus eigenen Mitteln nicht stemmen. Die Mitglieder des ATS Buntentor entkrauten ihre Bahnen auf dem Stadtwerder einmal jährlich selber.

Sechs von 19 Laufbahnen sanierungsbedürftig

„Wir haben dem Sportamt vor zehn Jahren die Anlage abgekauft, weil wir mit der Pflege nicht ganz zufrieden waren“, sagt Jürgen Maly, erster Vorsitzender des Vereins. Die Bahnen auf dem Stadtwerder werden laut Maly intensiv genutzt.

Aus einer Bestandsaufnahme der Bremer Sportanlagen von Januar dieses Jahres geht hervor, dass sechs von 19 sogenannten Rotgrand-Laufbahnen sanierungsbedürftig sind und mittelfristig erneuert werden sollten, „um die Funktion aufrecht zu halten“.

Kunststoff-Laufbahnen als mögliche Lösung

Zehn Bahnen sind sogar in einem schlechten Zustand mit erheblichem Sanierungsbedarf und sollten, so das zuständige Ressort, kurzfristig erneuert werden. Bei den Bahnen handelt es sich in der Regel um 400-Meter-Laufbahnen – und das Problem ist immer dasselbe: Die Bahnen sind außen stark verkrautet, vermutlich wegen einer zu geringen Nutzung.

Die Innenbahnen sind wiederum so stark verdichtet, dass Wasser nicht mehr abläuft. Eine Lösung könnte der Ersatz durch Kunststoff-Laufbahnen sein. Auf der Bezirkssportanlage Findorff steht die einzige für 2017 geplante Sanierung an.

Hohe Sanierungskosten

In deren Zug soll die Bahn von derzeit sechs auf dann lediglich zwei 400-Meter-Bahnen zurückgebaut werden. Der Untergrund besteht dann aus Kunststoff. „Man zupft sich mit dem Unkraut ja zu Tode. Künftig haben wir dann einen geringeren Pflegeaufwand und sind sehr froh darüber“, sagt Rüdiger Rosenkötter, erster Vorsitzender der SG Findorff.

Die Kosten für die Sanierung übernimmt das Sportamt, wie Rosenkötter sagt. Auch in Huch­ting sind die Verantwortlichen mit der Kunststoff-Laufbahn zufrieden – Unkraut wuchert dort lediglich an den Wegen.

Die notwendigen Sanierungen werden laut Sport­ressort nach und nach im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel abgearbeitet. Die Sanierung einer einzelnen Rotgrand-Laufbahn wird in der Bestandsaufnahme auf rund 260.000 Euro geschätzt.

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