„In erster Linie sind wir beim Umweltbetrieb Bremen (UBB) Gärtner“, sagt Referatsleiterin Iris Bryson. „Dazu gehört auch das Fällen von Bäumen.“
In diesem Monat haben die Fällungen begonnen und gehen bis zum 28. Februar. Dies stößt laut Bryson häufig auf Skepsis und Unverständnis von der Bevölkerung. Aus diesem Grund informierte die Referatsleiterin vergangene Woche den Beirat über die Baumpflege.
„Es geht im öffentlichen Raum immer darum, die Verkehrssicherheit zu erhalten“, sagt Bryson. Und dazu gehöre auch der Schutz vor Gefahren durch Straßenbäume. Diese müssen bruch- und standsicher sein. „Ein Baum wächst nicht so, dass er sein Gleichgewicht verliert“, sagt Bryson.
Bäume sind in der Stadt anfälliger
Doch damit Fahrzeuge drunter her fahren können, müssen die Baumkronen geschnitten werden. Dadurch besteht die Gefahr, dass Schädlinge in die Wunde eindringen.
In der Stadt sind die Bäume laut der Referatsleiterin generell anfälliger als auf dem Land, da die Wurzeln sich durch den Asphalt nicht beliebig ausbreiten können. Hinzu kommt die durch Abgase verunreinigte Luft. Ein Baum in der Stadt sterbe früher als auf dem Land, sagt Bryson. Das Absterben könne beispielsweise ein frühzeitiges Abbrechen der Äste zur Folge haben.
Aus diesem Grund kontrolliert der UBB jeden der 70.000 Straßenbäume im Bremer Süden.
„Entwicklung heißt auch Fällung“
Die Kontrolleure sind geschult und dokumentieren die Schäden. Bei einem Mangel untersuchen sie, ob der Baum gefällt werden muss. „Entwicklung heißt auch Rückschnitt und Fällung“, sagt die Referatsleiterin. Schließlich pflanze der UBB auch neue Bäume.
Am Anfang des Jahres sanierte der UBB den Sodenmattsee und fällte zehn Bäume. „Die Maßnahmen haben gezeigt, dass es effektiv war“, sagt Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann. „Der See ist jetzt viel besser zu sehen.“
Auch im kommenden Winter werden wieder Bäume gefällt. Zusätzlich ist der UBB laut Bryson noch mit den Aufräumarbeiten der Schäden von Orkan Xavier beschäftigt.
Kompaktere Kontrollen
Die Referatsleiterin gibt zu, dass falsche Entscheidungen auch vorkommen. Nicht immer sei auf den ersten Blick erkennbar, ob der Baum krank ist. So gebe es einen Pilz, bei dem die Baumkrone weiterhin grünt, die Wurzeln allerdings tot seien.
Hinzu kommt, dass die Regelwerke, mit denen die Kontrolleure arbeiten, immer kompakter werden und die Kontrollen damit länger dauern. Trotzdem sei die Arbeit des UBB unverzichtbar.
Bei Fragen an den UBB wenden
Privatpersonen dürfen übrigens nicht immer selbst Hand an die Bäume legen. Denn bei falschen Schnittmaßnahmen können Schädlinge in den Baum eindringen und ihn töten. Die Privatperson kann daraufhin angezeigt werden.
In der Regel dürfen Bäume auf Privatgrundstücken gefällt werden – außer sie stehen unter Denkmalschutz. Dann muss der Umweltsenat darüber entscheiden. Im Zweifelsfall, so rät Bryson, soll man sich bei Fragen an den UBB wenden unter umweltbetrieb-bremen.de