Mit dem neuen Gewaltpräventionsprogramm „Fäustling“ soll die Lücke zum, seit dem Jahr 2001 in Delmenhorst angebotenen „Faustlos“-Curriculum geschlossen werden, das ab dem Kindergartenalter ansetzt. „Hintergrund ist, dass es immer mehr Anfragen aus den Kindergärten gab, weil die Erzieherinnen mit ,Faustlos‘ bei den jüngeren Kindern an ihre Grenzen gestoßen sind“, erklärt Dr. Andreas Schick, wissenschaftlicher Leiter und Mitentwickler der Programme „Faustlos“ und „Fäustling“. Am Freitag hat er insgesamt 23 Erzieherinnen aus Delmenhorst geschult, die das, auf 30 flexible Wochenprojekte angelegte Konzept, zunächst in sechs Krippen durchführen sollen.
Bei „Fäustling“ geht es in erster Linie um das Thema „Achtsamkeit“. Mit Fingerpuppen und Bewegungsspielen soll dies den Heranwachsenden kindgerecht näher gebracht werden. „Die Kinder lernen dabei mit allen Sinnen“, sagt Schick.
Gewaltbereites Verhalten schon früh verhindern
Sabine Carr, Erzieherin an der Awo-Kita Ströhen ist überzeugt von dem neuen Programm. Sie hat schon häufig Spielsituationen beobachtet, in denen es um „Achtsamkeit“ geht. „Ich finde es gut, dass wir als Erzieher dazu nochmal Fingerspiele mit an die Hand bekommen“, erläutert sie.
Gewaltpräventionskonzepte, wie „Faustlos“ und „Fäustling“ sind darauf angelegt, früh in der Entwicklung von Kindern anzusetzen, um aggressives und gewaltbereites Verhalten zu verhindern, dass laut Schick im Wesentlichen aus einem Mangel an sozialen Kompetenzen resultiert.
Finanziert werden die Kosten in Höhe von rund 4.000 Euro für das Frühförderprogramm erneut durch den Kriminalen Präventionsrat (KPR) und dem KPR-Förderverein in Delmenhorst.