Zugegeben: Das Image der Fledermäuse ist nicht unbedingt gut und so manchen Menschen bereitet es Unbehagen, wenn sie an die kleinen Flattermänner mit den ausgeprägten Zähnen denken. Die heimlichen Nachtschwärmer allerdings sind stark bedroht, denn die meisten Häuser sind heutzutage so gut isoliert, dass die Fledermäuse kaum noch Übernachtungs- und Überwinterungsmöglichkeiten finden.
Mit finanzieller Unterstützung des Zweckverbands Naturpark Wildeshauser Geest und der Naturschutzstiftung des Landkreises sollen jetzt Fledermaus-Häuser großangelegt in Serie gehen. Gefertigt werden die Quartiere von den Mitarbeitern aus dem AGH-Werkstattprojekt in Wildeshausen, in denen Langzeitarbeitslosen zeitweise Arbeitsgelegenheiten (AGH) gegeben werden. Die Betreuung der Teilnehmer übernehmen Anleiter der LEB.
Weitere Quartiere werden im Frühjahr gegen eine kleine Gebühr abgegeben
Rund 40 Schlaf-Bretter-Höhlen aus witterungsbeständigem Lärchenholz, in denen sich erfahrungsgemäß vor allem Zwergfledermäuse und Breitflügelfledermäuse wohl fühlen, haben die Mitarbeiter bereits in den vergangenen Tagen in der Holzwerkstatt gefertigt. „Außerdem haben wir schon 16 Kästen am Kreishaus befestigt“, verrät Peter Thieß, Anleiter der AGH-Gruppe „naturnahe Arbeiten“. Viele weitere Quartiere sollen dann offiziell Ende Februar/Anfang März 2018 im Rahmen der jährlichen Nisthilfeaktion der Naturschutzstiftung an interessierte Bürger gegen eine geringe Gebühr abgegeben werden.
Die Kontakte zu der Naturschutzstiftung und dem Zweckverband hat Sabine Behrens, die Leiterin des Bereichs Arbeitsmarktintegration beim Jobcenter im Landkreis Oldenburg, geknüpft. Ihr Ziel ist es, dass Menschen, die aufgrund von Beeinträchtigungen oder anderen Gründen seit vielen Jahren nicht in eine Arbeit vermittelt werden konnten, dennoch beschäftigungsfähig bleiben. „Es müssen jedoch gemeinnützige wettbewerbsneutrale Arbeiten sein, die ein öffentliches Interesse haben“, erklärt Behrens. Durch die unterschiedlichen Einsatzbereiche an mehreren LEB-Standorten im Landkreis habe man allerdings schon viele Teilnehmer in eine reguläre Beschäftigung vermitteln können. „Bei einigen entstehen durch die Tätigkeiten auch ganz neue Interessen“, sagt sie.
Vielfältige Arbeitsbereiche für langzeitarbeitslose Teilnehmer
Während in der Gemeinde Ganderkesee momentan die Arbeitsbereiche „Gartenbau“, „Medien“, „Textil“ und „Holz“ angeboten werden und eine Fahrradwerkstatt eingerichtet wurde, sind es in Wildeshausen künftig die Bereiche „Holzwerkstatt“ sowie „Hauswirtschaft“. Für diese Sparte betreiben einige Langzeitarbeitslose zurzeit ein kleines gemütliches Café mit selbstgemachten Spezialitäten für den schmalen Geldbeutel im ehemaligen Hotel zur Rampe an der Ahlhorner Straße in Wildeshausen. „Wir können die Anzahl der Plätze in beiden Arbeitsgelegenheiten noch erhöhen“, erläutert die Mitarbeiterin des Jobcenters.