Kleiner Pieks mit – im Idealfall – großer Wirkung: Mediziner raten in diesen Wochen wieder zur jährlichen Grippeschutzimpfung. Foto: pv Kleiner Pieks mit – im Idealfall – großer Wirkung: Mediziner raten in diesen Wochen wieder zur jährlichen Grippeschutzimpfung. Foto: pv
Impfung

Impfexperten empfehlen: Pieksen statt Niesen

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Nach drei schwer verlaufenden Grippewintern in Folge bereitet sich dasLandesgesundheitsamt auf die anstehende Influenza-Saison vor. Mediziner erklären, für wem eine Schutzimpfung jetzt Sinn macht.

Wer schon einmal mit einer „echten“ Grippe, sprich der Influenza, flachgelegen hat, der weiß, dass diese rund zwei Wochen kein Zuckerschlecken sind.

„Eine echte Grippe kommt schlagartig innerhalb weniger Stunden. Es ist ein akuter Krankheitsbeginn, begleitet von Kopf und Gliederschmerzen“, erklärt Jutta Dreyer, Amtsärztin des Fachdienstes Gesundheit Landkreis Verden.

Drei bis vier Mal im Jahr leiden Deutsche im Durchschnitt unter dem Infekt, der mit Fieber bis zu 39 Grad Celsius einhergehen kann.

Landesgesundheitsamt schließt starke Grippesaison nicht aus

„In der Vergangenheit gab es in der Regel einen steten Wechsel von starken und schwächeren Grippewellen. Bei der letzten Grippesaison handelte es sich allerdings zum dritten Mal in Folge um ein sehr ausgeprägtes Grippegeschehen“, sagt Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes.

„Wir können daher für 2017 und 2018 eine weitere starke Grippesaison keinesfalls ausschließen.“ Dabei lässt sich mit vergleichsweise einfachen Mitteln eine ganze Menge tun, um sich und seiner Umwelt eine Grippe zu ersparen.

Speziell dafür konzipiert wurde die Grippeschutzimpfung. Die können sich nicht erkältete Menschen bei ihrem Hausarzt verabreichen lassen. „Im Oktober und November ist die beste Zeit sich impfen zu lassen, weil die Grippe noch nicht im Umlauf ist“, sagt Dreyer .

Bei Hühnereiweiß-Allergie raten Mediziner von Impfung ab

„Doch generell ist es vor einer Infektion fast nie zu spät sich impfen zu lassen.“ Besonders zu empfehlen sei die Impfung für Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke oder all jene, die viel mit Menschen zu tun haben.

Der Impfschutz sei nach etwa zehn bis 14 Tagen gegeben. Dabei hielten sich die zu erwartenden Nebenwirkungen für den Patienten in Grenzen. „Wer eine Hühnereiweiß-Allergie hat, für den ist der Impfstoff nicht geeignet. Aber ich sehe wirklich ganz wenig Patienten mit Nebenwirkungen “, erklärt die Amtsärztin.

Unabhängig von der Impfung lasse sich aber noch mehr tun, um eine Ansteckung mit der Influenza zu vermeiden: „Wenn ich morgens im Bus fahre habe und einen Griff in der Bahn angefasst habe, sollte man zuerst die Hände im Büro waschen“, sagt Jutta Dreyer.

Erkrankte Arbeitskollegen empfehlen nach Hause zu gehen

Menschen die krank sind sollten am besten gemieden werden. Erkrankten Arbeitskollegen sollte gesagt werden, dass sie nach Hause gehen sollen. Zudem sollte man – nicht ausschließlich, aber besonders in der Grippezeit – in die Ellenbeuge statt in die Hand niesen und Papiertaschentücher verwenden.

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