Bremens Obere Rathaushalle kennt den Besuch von ganz oben: Helmut Schmidt, Gerhard Schröder – sie alle waren schon mal da, um dem Bürgermahl der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe (WKB) beizuwohnen. Und nun auch Joachim Gauck, Bundespräsident a.D., der sich dann auch gleich im goldenen Buch der Stadt verewigte.
Bürgerschaftspräsident Christian Weber begrüßte das ehemalige Staatsoberhaupt zugleich mit nordischer Herzlichkeit: „Bremen scheint einer Ihrer Lieblingsorte zu sein.“ Beide kennen sich, das merkte man nicht nur beim vertrauten Miteinander am Tisch – bei Kükenragout und roter Grütze.
Zwei Präsidenten unter sich
Gauck sei schon einige Male da gewesen – auch als amtierender Bundespräsident, sagt Weber. Gemeinsam hätte man im Kaminsaal gesessen – zwei Präsidenten unter sich – und über das Politikgeschehen geschnackt.
Respekt, der auf Gegenseitigkeit beruht, Gauck hatte nichts als Lob für die Arbeit der WKB übrig.
Und er kam gut vorbereitet: Mit Liebe zum Detail erinnerte er in seiner Festrede an den Initiator der Bremer Bürgerhilfe, Wilhelm Kaisen. Doch der Theologe Gauck kam auch schnell auf die heutigen Helden zu sprechen: die Ehrenamtlichen.
„Aneinander zu helfen hat in Bremen lange Tradition.“ Und dann, mit Blick auf das heutige Engagement: „Das darf es ruhig öfters geben. Wilhelm Kaisen hätte das gefallen.“
Sicherlich gefallen hätte Kaisen auch, was an dem Abend an Spenden für den guten Zweck zusammengekommen ist: 38.875,01 Euro ließen die Gäste aus Wirtschaft und Politik da.