Es war alles andere als eine schlechte Leistung, doch die Trauben gegen den Championsleague-Klub hingen ein wenig zu hoch für Werder. Zwei Gründe waren ausschlaggebend für die 0:2 (0:1)-Niederlage in Sachsen.
Erstens: Werder war nicht zwingend genug im Abschluss und konnte eine erstaunlich große Zahl guter Gelegenheiten nicht nutzen. Und zweitens: Werder leistete sich den einen Fehler zu viel, den die Hausherren dank ihres gefürchteten schnellen Umschaltens eiskalt und präzise zum Führungstreffer nutzten, dem Werder in der Folge hinterherhechelte.
Glaube an den Aufschwung ist da
Dritter gegen Drittletzter, so zeigte es vor diesem Spieltag die Tabelle an. Doch mit dem 4:0-Heimsieg gegen Hannover im Rücken und neu getankter Zuversicht durch den Trainerwechsel, waren die Grün-Weißen zwar mit dem Gefühl des Außenseiters gen Osten gefahren, allerdings ebenso mit dem Glauben, den Aufschwung dort fortsetzen zu können. Und so traten sie auch auf, startenen mit viel Mut und Selbstvertrauen in die Partie und in der Anfangsviertelstunde sah das auch richtig gut aus aus, was die Gäste da auf den Rasen brachten.
„Werder, Werder“, skandierten die mitgereisten Fans“, nach elf Minuten und beklatschten wenig später einen Schuss von Maximilian Eggestein ans Außennetz. Zugegeben nicht ganz so gefährlich, weil nicht richtig satt erwischt, aber doch ein Zeichen, dass Werder mitspielte.
Leipziger Gefahr über die Flügel
Gefährlich wurde es allerdings, wenn die Leipziger über die Flügel kamen. Vor allem Milos Veljkovic wurde im eigenen Strafraum zwei Mal ziemlich genarrt, doch zwischen den Pfosten stand erneut ein starker Jiri Pavlenka als Rückhalt.
Und der hätte vielleicht den Kasten auch zumindest bis zur Pause komplett sauber gehalten, hätte es da nicht eine verhängnisvolle Fehlerkette seiner Vorderleute gegeben. Angefangen bei Philipp Bargfredes leichtem Ballverlust im Mittelfeld. Anstelle sofort auf Rückeroberung zu schalten, fiel seine Körpersprache für ein zwei Sekunden regelrecht in sich zusammen.
Keita nutzt den Doppelfehler aus
Zeit genug für Leipzigs Naby Keita, um ihm davon zu laufen und einen noch verhängnisvolleren Fehler von Thomas Delaney (wollte den Ball mit dem Fuß mitnehmen, schob ihn stattdessen aber Keita mittig vor dem Tor in den Lauf) mit dem 1:0 (34.) zu bestrafen.
Werders Mut und Kampfgeist waren damit zwar nicht gebrochen, doch da Max Kruse (72.) und Fin Bartels (58./75.) in der zweiten Halbzeit nicht zwingend genug waren, beste Gelegenheiten ausließen, bedeutete dieser Treffer bereits die Vorentscheidung.