Wäre die Partie mit 1:1 geendet, wäre wohl vor allem der starke Auftritt der ersten Halbzeit hängen geblieben. Als Werder die Eintracht früh attackierte, sich zahlreiche Top-Chancen herausspielte, nach mehr als 500 Minuten seine Torlos-Serie beendete und den unglücklichen Rückstand egalisierte. Eine 2:1-, 3:1- oder gar 4:1-Führung für die Grün-Weißen zur Pause wäre möglich gewesen, hätte da mit Frankfurts Finnen Hradecky nicht ein absoluter Extrakönner zwischen den Pfosten gestanden.
Gut, man kann einwenden, dass Max Kruse (2., 42.), Zlatko Jonuzovic (40.), oder Maximilian Eggestein (43.) den Ball einfach nicht in der Kiste unterbekommen haben. Aber anders herum gefragt. Wann hat Werder denn zuletzt solch eine Halbzeit abgeliefert, die beinahe schon einem Offensivfeuerwerk gleichkam? Da muss man schon längere Zeit zurückdenken.
TV-Experte Sammer begeistert
TV-Experte Matthias Sammer war im Halbzeitgespräch begeistert vom Tabellenvorletzten. „Werder – Wow!“, platzte es aus Sammer regelrecht heraus. Der Ex-Nationalspieler lobte eine „ganz andere Körpersprache“, hatte eine „wunderbare Handschrift des neuen Trainers“ ausgemacht und fand, dass die Spieler gelaufen wären wie die Hasen.
Zum Zuschauen war es ohnehin ein richtig attraktives, über weite Strecken hochklassiges und kurzweiliges Bundesligaspiel. Eben auch, weil Werder klasse dagegenhielt und weitaus besser auftrat, als man es einem Team nach saisonübergreifend 13 Spielen ohne Sieg zugetraut hätte.
Werder lässt zu viele Chancen aus
Einziges Manko: Werder verpasste es in Halbzeit eins, sich ein kleines Polster herauszuschießen, von dem die Mannschaft nach dem Wechsel hätte zehren können. Ein Polster, das die Eintracht vielleicht auch nervös gemacht hätte.
Als Werder hinten heraus jedoch dem kräftezehrenden ersten Durchgang Tribut zollen musste, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Eintracht eine ihrer immer häufiger werden Torchancen nutzt und sich Werder wieder im Tal der Tränen wiederfand.