Mit viel Herz, Charme und einer Portion derbem Humor wurde das Thema „Alzheimer“ am Mittwoch im ausverkauften Theater „Kleines Haus“ thematisiert. Aufgeführt wurde dort die Tragikkomödie „Honig im Kopf“ nach dem gleichnamigen Film von Til Schweiger und Hilly Martinek.
Zugegeben: Am Ende der rund zweistündigen Aufführung war man sich nicht sicher, ob ein Applaus ein wenig unschicklich ist – denn noch wenige Sekunden zuvor, nahmen die Protagonisten des Tournee-Theaters „Komödie am Altstadtmarkt“ ihr Publikum mit zu einer Beerdigung. Dann allerdings ließen sich die Zuschauer doch zu lautem Klatschen hinreißen. Mit Recht.
Erinnerungen bleiben lebendig
Für eine gelungene Vorstellung sorgte neben Achim Wolff, Karsten Spreck und Astrid Kohrs vor allem die Schauspielerin Anne Bedenbender als Tilda. Ihr gelang es, die Rolle der Enkelin mit quirligem Leben zu füllen und ihre Figur kontrastiv zum Großvater Amandus (Achim Wolff) darzustellen.
Eine große Spielfreude zeigte zudem auch Wolff als unberechenbarer Lebemann, humorvolles Familienoberhaupt und herzlicher Opa, der im Kampf gegen das Vergessen vor allem eines wiederentdeckt: Die Liebe zu seinem Sohn Niko (Karsten Spreck) und den Menschen, denen er sowohl zu Lebzeiten als auch nach seinem Tod etwas bedeutet. Genau diese Menschen sind es dann auch, die das durchaus tragische Stück zu einem nachdenklich-außergewöhnlichen „Happy End“ verhelfen, weil sie seine Erinnerungen in eben ihren Herzen und ihren Gedanken wieder lebendig werden lassen.