Container, Baustelle, Stillstand: Bei der Grundschule Delfter Straße soll eine Mensa für den Ganztagbetrieb entstehen und das 2013 abgerissene Hauptgebäude der Oberschule Hermannsburg soll durch einen Neubau ersetzt werden. Bei beiden Schulen herrscht das Problem, dass zeitliche Verzögerungen den Bau begleiten.
Der Bauantrag soll laut Heribert Aleweld von Immobilien Bremen Ende des Jahres eingereicht werden – ursprünglich hätte dies bereits Ende 2015 geschehen sollen.
Aleweld rechnet damit, dass die Genehmigung im Frühling 2018 vorliegt. In dieser Zeit sollen die Ausschreibungen vergeben werden. Abgeschlossen würde der Bau Ende 2019.
„An 2019 glaube ich nicht“
Beim Beirat stieß die erneute Verzögerung auf Unmut. „Dass es sich so herauszögert ist ein trauriges Beispiel für Huchting“, sagt Renate Otto-Kleen von den Grünen.
„Die Kinder halten es nicht mehr aus und den Eltern können wir es nicht mehr zumuten“, stimmt Yvonne Averwerser (CDU) zu. „An 2019 glaube ich nicht.“
Problem der Passivhausbauweise
Grund für die Verzögerung ist laut Immobilien Bremen zum einen, dass der Neubau in Form eines Passivhauses gebaut wird.
Die Belüftung erfolgt demnach mechanisch, doch die Fenster sollen auf Wunsch der Schulleitung trotzdem von Hand geöffnet werden können. Etwas, das bei Passivhäusern nicht vorgesehen ist. „Mich macht das echt wütend. Wenn sich herausstellt, dass Passivhausbauweise nicht geeignet ist, müssen wir einschreiten“, sagt Heike Kretschmann (SPD).
Dreizügig oder vierzügig?
Ein anders Problem: Zurzeit wird der Neubau für drei Klassen pro Jahrgang geplant. Nun ist im Gespräch, die Schule aufgrund von steigenden Schülerzahlen doch vierzügig anzulegen.
Dazu müssen jedoch zuerst die Bevölkerungszahlen des statistischen Landesamts veröffentlicht werden.
Baustellen als roter Faden
„Ich frage mich, ob dass die erste Schule ist, die in Bremen gebaut wird“, sagt Walter Hamen (Bürger in Wut).
„Ich kann das nicht nachvollziehen“, stimmt Beiratssprecher Falko Bries zu. „Die Baustellen ziehen sich wie ein roter Faden durch Huchting.“
Schulleiterwechsel bei der Hermannsburg
Eine weitere Verzögerung entstand laut Aleweld durch den Schulleiterwechsel bei der Oberschule: „Anke Braunschweiger hatte konkrete Vorstellungen“, sagt er. „Die neue Leitung hat den Entwurf optimiert. Das hat Zeit gekostet.“
Achim Kaschub, neuer Schulleiter an der Hermannsburg, weist die Vorwürfe zurück. „Wir haben immer sehr gut mit Aleweld zusammengearbeitet.“
Fehlende Kommunikation
Der Beirat kritisiert jedoch, dass keine Kommunikation stattgefunden hätte. „Wir wünschen uns, dass der Beirat nicht immer hinterherlaufen muss“, sagt Averwerser.
Wann die Schüler in den Neubau ziehen können, bleibt abzuwarten. „Bis dahin halten wir mit hoher Qualität mit den anderen Schulen mit“, sagt Kaschub. Schließlich sei die Hermannsburg weiterhin eine gute Schule für den Stadtteil, so der Schulleiter.