Verunsichert schauen Aziz Alessas Freunde drein, als sie gefragt werden, was sie sich für das neue Jahr erhoffen. Einige sind vor kurzem aus ihrem Heimatland Syrien nach Achim geflohen. Zusammen gedrängt stehen sie jetzt an einem Lebensmittelgeschäft in der Obernstraße und wissen nicht, was sie antworten sollen.
Doch dann ergreift der junge Syrer Alessa die Initiative: „Mein Wunsch ist, der Krieg soll aufhören. Ich hoffe, dass ich nach Syrien zurückkehren kann“, sagt er. Er übersetzt den Freunden seine Antwort – einige nicken.
„Was in Nordkorea abgeht, muss nicht sein“
„Und ich möchte Merkel danken“, schiebt er hinterher. Wie er Silvester feiert, weiß er noch nicht. Auch das junge Paar Nina Schober und Michel Lange wünschen sich Frieden.
„Was gerade mit Nordkorea abgeht, muss nicht sein“, sagt die 24-Jährige. Mit ihrem Freund ist sie erst vor einem halben Jahr von Bremerhaven nach Achim gezogen. „Für uns ist es ein echtes Upgrade“, sagt Schober und lacht.
Bastian Grimmelmann zog in diesem Jahr ebenfalls um – von Achim nach Bremen. Dort studiert er nun Mathematik und Chemie.
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„Ich wünsche mir Gesundheit“
Auf das neue Jahr stößt er deswegen nicht in Achim mit seinem kleinem Bruder Simon Grimmelmann an, sondern in der Hansestadt mit neuen Freunden aus der Universität. Der 15-jährige Simon feiert in Achim. „Ich wünsche mir Gesundheit für das neue Jahr“, sagt Simon Grimmelmann.
Ihm ist der Wunsch wichtig, weil er seit zehn Jahren Fußball im JSG Achim-Uesen spielt und weiter aktiv bleiben will. Auch hier unterscheiden sich die Brüder, denn Bastian Grimmelmann wünscht sich statt Gesundheit mehr Erfolg in seinem Lehramtsstudium.
Die 23-jährige Sarah Vöge hilft hin und wieder in dem Restaurant Alte Feuerwache aus und hofft auf beides. „Ich möchte gesund bleiben. Gesundheit kann man sich nicht kaufen“, sagt sie.
Das Leben kann sich schnell verändern
„Ich hoffe, dass die Alte Feuerwache auch weiterhin erfolgreich ist. Und das hier mehr Taufen gefeiert werden, weil es für uns immer die schönsten Veranstaltungen sind.“
Anneliese Gieschen vom Palliativnetz im Landkreis Verden muss einige Sekunden überlegen, was ihr für die kommende Zeit wichtig ist. Als Koordinatorin arbeitet sie auch mit Ehrenamtlichen zusammen, die sich in der Palliativmedizin einsetzen.
„Gesundheit und Zufriedenheit“, sagt Gieschen dann. „Ich wünsche mir Gesundheit, weil ich durch meine Arbeit sehe, wie schnell sich das Leben verändert kann.“
Und was wünschen Sie sich?
Für das Palliativnetz wünscht sich die gelernte Altenpflegerin mehr Kooperationen mit Pflegediensten und Palliativmediziner. „Wir sind zu wenige, weil wir in diesem Jahr so gewachsen sind. Gerade in Thedinghausen und Verden“, sagt sie.
Auch online haben wir Sie nach ihren Wünschen für das kommende Jahr gefragt. So schreibt Matthias Lerbs: „Ich wünsche mir, dass Werder eine ähnlich starke Rückrunde hinlegt wie letzte Saison. Damit sie nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben.“
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