Allen Studien zum Trotz: Bremen hat auch hervorragende Schulen. Eine gute Schule zeichnet sich nicht nur durch einen guten Unterricht aus, sondern auch durch besondere Projekte. Lehrer engagieren sich mit guten Ideen, motivieren Schüler, greifen deren Vorschläge auf und setzen sie um. So steigern sie die Lust der Kinder und Jugendlichen am Lernen und die Chancen im Schulleben und später in der Ausbildung.
Doch oft sind zwar gute Ideen da, aber zu wenig Geld, um sie zu realisieren. Hier kann die Gewoba-Stiftung helfen. Sie möchte die Bildung im öffentlichen Schulwesen fördern. Rund 1,2 Millionen Euro hat sie seit 1999 schon für knapp 800 Projekte bereitgestellt. Jetzt hat sie drei Projekte für einen Sonderpreis von 1.000 Euro nominiert. Der Weser Report stellt die drei Ideen vor, die Leser können entscheiden, wer den Sonderpreis erhalten soll.
Träume auf der Bühne
Venezianische und Anonymous-Masken, Brillen, neonfarbene Handschuhe und bunte Bälle: Für das Theater sind Kostüme und Requisiten Voraussetzung. So auch bei der Theaterklasse der Roland zu Bremen Oberschule in Huchting. Die Schüler der fünften und sechsten Klassen lernen seit dem vergangenen Schuljahr auch das Fach Darstellende Kunst.
Allerdings steht den Kindern noch kein Theaterfundus zur Verfügung. „Wir sind überhaupt nicht ausgestattet“, sagt Projektleiterin Julia Wolters. Mit 2.800 Euro, der Gewoba-Fördersumme von 2016 wurde ein grundlegender Kostüm- und Requisitenfundus angesammelt und im vergangenen Schuljahr im Schattentheater angewendet.
„Wer sich anfangs nicht traut auf die Bühne zu gehen, kann sich im Schattentheater verstecken“, sagt Wolters. „Die Kinder sind heiß drauf, ihre eigenen Stücke zu entwickeln und ihre Träume und Wünsche auf die Bühne zu bringen.“ Für dieses Jahr proben die Schüler bereits für ein eigens entwickeltes Schwarzlichttheaterstück.
Mit dem Preisgeld der Gewoba könnte die Theaterklasse ihr Repertoire erweitern und ihre Stücke vielfältiger gestalten. Auch würde das Projekt damit weiterhin bestehen bleiben.
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Kaffee, Kuchen, Kalkulation
Muffins und Cappucino, Käsekuchen und Kakao – lecker, und manchmal auch förderwürdig. Im Café Julie in der Oberschule an der Julius-Brecht-Allee haben die Schüler alle Fäden selbst in der Hand – und zwar von der ersten Idee bis zur Umsetzung im Alltag.
Das Café ist das Projekt der Schülerfirma. Die Jugendlichen hatten mir einer Marktanalyse herausgefunden, dass es an ihrer Schule Bedarf an zusätzlichen Snackangeboten gab. Dank der Gewoba-Unterstützung von 2.500 Euro konnte eine Kaffeemaschine und Mobiliar, Geschirr und Büromaterial gekauft werden.
Einmal wöchentlich treffen sich alle Mitglieder der Firma zum Kuchen backen, einmal wöchentlich verkaufen sie den dann in ihrer Mittagspause. Doch zum Projekt gehört noch mehr: Die Jugendlichen haben einen Geschäftsplan erstellt und sich Arbeitsverträge gegeben, sie kalkulieren Kosten und kümmern sich um Einkauf und Werbung – eine ganze Arbeitswelt.
Das Café Julie fordert viel Engagement, doch noch kein Schüler ist abgesprungen. Stattdessen sind noch drei dazugestoßen. Auch für die Zukunft gibt es Pläne: Bei (Schul-)Veranstaltungen will man bald ein Snack-Catering anbieten. Das Geld aus dem Schulpreis könnte die Firma für den Start gut gebrauchen.
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Wer dirigiert hier wen?
Horch! Erste Tropfen pochen, dann wird der Regen lauter. Ein Donner, ein Blitz – und endlich beruhigt sich das Wetter wieder, nur noch Wind ist zu hören. Erzeugt wurde das Gewitter nicht von Hoch- und Tiefdruckgebieten, sondern von Schülern der Grundschule Düsseldorfer Straße, und zwar mit Regenstäben, Blechen, Trommeln und Triangeln.
Diese und weitere Musikinstrumente konnten 2017 mit 1.500 Euro von der Gewoba-Stiftung angeschafft werden. Die Instrumente kommen jetzt aus aller Welt, es gibt Cajons und Flöten, Trommeln und ein afrikanisches Daumenklavier.
Die Schule hat einen musischen Schwerpunkt. Das gemeinsame Musizieren, zwei Stunden in der Woche, macht den Kindern Spaß und lehrt – Achtsamkeit. „Manchmal lasse ich Schüler dirigieren“, erklärt Musiklehrerin Suse Vosgerau. „Dabei lernen sie, wie man sich mit Blicken und Zeichen notfalls auch ohne Sprache verständigt.“ Gerade in einem multikulturellen Stadtteil wie Blockdiek sei das wichtig.
Mit dem Preisgeld würde Vosgerau „weiter hemmungslos Instrumente kaufen“ – ein paar stehen noch auf der Wunschliste und andere, wen wundert‘s, sind bei der Dauernutzung durch alle Klassen schon etwas abgenutzt.
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Und so funktioniert die Teilnahme:
Suchen Sie ein Projekt aus und wählen Sie die Telefonnummer, die unter dem Bericht des ausgewählten Projekts steht. Die Leitungen sind bis Dienstag, 16. Januar, 18 Uhr geschaltet. Unter den Anrufern losen wir einen Gewinner aus, der 250 Euro in bar erhält.
Den Geldpreis stellt die Gewoba-Stiftung zur Verfügung. Ein Anruf kostet 50 Cent aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen. Bitte nennen Sie beim Anruf Ihren Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnehmen darf, wer mindestens 18 Jahre alt ist.