Herr Neumann-Mahlkau, die Jahreswende ist immer ein Anlass Bilanz zu ziehen. Welche Themen haben Borgfeld 2017 besonders bewegt?
Neumann-Mahlkau: Eines der zentralen Themen war die Diskussion um die Besetzung der Stelle des Ortsamtsleiters: Sollte es einen Hauptamtlichen mit Oberneuland zusammen geben oder weiterhin einen Ehrenamtlichen für Borgfeld allein?
Nach wie vor ist auch die Versorgung von Plätzen für unter- und über-Dreijährige in Kitas ein immer wiederkehrendes Problem. Immer noch wird die Ortspolitik Jahr für Jahr damit konfrontiert, dass in der Realität ein höherer Bedarf an Betreuungsplätzen besteht, als die Planungszahlen der Behörde aussagen. Außerdem konnte die Recycling-Station nun endlich eingeweiht werden, was 2016 noch kein Bürger nach über zehn Jahren Planung geglaubt hätte.
Wenn Sie sich erinnern an den 1. Januar – sind Ihre Erwartungen von 2017 erfüllt worden?
Der Erhalt der Polizeiaußenstelle in Borgfeld ist nach langen Diskussionen endlich zugesagt worden. Gut ist auch, dass die im Beirätegesetz verankerten Rechte auf ein Stadteilbudget für alle Ressorts eingeführt wurden.
Gab es in diesem Jahr eine besondere Enttäuschung für Sie?
Ich hatte gehofft, dass der Beirat die Chance nutzt und sich für einen hauptamtlichen Ortsamtsleiter entscheiden würde.
Gibt es denn andererseits etwas, worauf Sie besonders stolz oder worüber sie glücklich sind?
Ja, die Zusammenarbeit gerade mit dem Amt für Straßenbau und Verkehr und auch mit dem Fachbereich Bau hat sich sehr positiv entwickelt. Auch die Entwicklung im Bereich der unbegleiteten jugendlichen Flüchtlinge hat sich allen Unkenrufen zum Trotz positiv entwickelt.
Ich freue mich außerdem, dass es mir gelungen ist, in Borgfeld wieder eine Initiative der Geschäftsleute „In Borgfeld“ zu gründen, die den Stadtteil durch Veranstaltungen wie Ostereierlauf, Sommerfest, Halloween und „Der Nikolaus kommt“ für die Bürger bereichern.
Schön ist auch, dass nach wie vor durch private Initiative Borgfeld seinen Weihnachtsbaum und auch die adventlich geschmückten Straßensterne hatte.
Was hat Sie wütend gemacht?
Die Flutbrücke, die Borgfelder Heerstraße und die Brücke Warfer Landstraße müssen erneuert werden – doch ständig verschieben sich die Termine dafür.
Zu guter Letzt: Gibt es eine Hoffnung oder einen Wunsch für 2018?
Ich wünsche mir, dass Timmersloh endlich den seit langem zugesagten Breitbandanschluss bekommt. Dann hoffe ich noch, dass die Verkehrsprobleme gelöst werden, die immer dann entstehen, wenn die Borgfelder Landstraße hochwasserbedingt gesperrt wird. Und natürlich wünsche ich mir ein für die Bürger Borgfelds friedliches und zufriedenes 2018.
Gernot Neumann-Mahlkau, 77 Jahre alt, übt das Amt des Ortsamtsleiters in Borgfeld seit 2015 ehrenamtlich aus – und das bereits zum zweiten Mal. Schon von 2007 bis 2011 war der selbständige Unternehmensberater in dieses Amt gewählt worden.