Comedian Atze Schröder im Gespräch über seine „Klötze“. Foto: Schlie
Interview

Atze Schröder: „Es braucht ein bisschen Mut“

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Im kommenden Jahr ist Atze Schröder mit seinem neuen und neunten Programm „Turbo“ unterwegs - mit Stopp in Bremen. Im Interview plaudert der Comedian über Prostata-Untersuchungen und was er von Turbo-Sex hält.

Weser Report: Atze, hast du in Bremen schon mal einen Strafzettel bekommen?

Atze Schröder: Hm. Ich glaube, ich habe bei euch noch keinen Strafzettel bekommen. Ich parke das Auto immer vor dem Hotel und lasse das dann da stehen.
Die Strafzettel bekomme ich woanders. Ich fahre ja immer volles Brett. Nee, aber ehrlich gesagt, fährt mich meist mein Tour-Manager. Und ich sitze daneben. Und der macht das auch gut. Für mich ist das auch gut, denn ich kann mich ausruhen. Das passt auch wieder zum neuen Programm, denn schließlich geht es bei „Turbo“ ja um Entschleunigung.

Na, da trifft es sich ja gut, dass „Turbo“ auch der Name einer Schneckenart ist…

Ach, echt? Das wusste ich ja noch gar nicht. Witzig, das können wir vielleicht ins Programm einbauen. Da fällt mir direkt was zu ein…

Heißt das, das neue Programm steht noch gar nicht?

So etwas verändert sich ja immer. Das entwickelt sich weiter. Erst am Ende der Tour ist das so rund, dass man auf die Bühne kommt und genau weiß: Ha! Nach drei Sätzen funktioniert es. Und nach der Tour fängt man wieder ganz von vorne an. Ich habe so viele Ideen, jeden Tag neue. Und ich ertrage es nicht, diese nicht einzubauen. Ich habe jetzt 30 kleine Shows in Clubs gemacht, um das neuen Programm zu testen und das hat mir echt weitergeholfen und gezeigt, dass ich mit dem Thema voll im Zeitgeist bin. Das zahlt sich schon aus.

Etwas Neues zu präsentieren ist doch bestimmt nicht leicht…

Naja, eine neues Programm ist immer ein Wagnis. Vor allem das Dritte ist schwierig, da hakt es meistens. Ich kenne Kollegen – ich nenne keine Namen – die haben nach fünf Minuten wieder ihr Altes runtergespult.

Ging dir das damals auch so?

Naja, das ist wie in der Liebe, da braucht es auch ein bisschen Mut.

Hat ja geklappt: Jetzt kommt deine neunte Show.

Ja, und die wird richtig gut. Inzwischen habe ich auch schon eine Struktur.

Und wie sieht die aus?

Es ist doch so: Turbo-Auto, Turbo-Sex – wir haben das Gefühl, wir müssen immer Gas geben. Als ich das mal vor Publikum gesagt habe, haben gleich viele genickt und da habe ich gemerkt: das ist ein Thema, das uns bewegt. Und dabei sollten wir alle mal ein bisschen Despacito machen. (Anmerkung der Redaktion: spanisch für „ganz langsam, gemächlich“) Das ist auch gut für die innere Einstellung. Natürlich gibt es aber auch eine Porsche-Nummer. Und ich mach mal ein ganz neues Thema auf: Bei uns nebenan ist nämlich eine syrische Flüchtlingsfamilie eingezogen. Na, und die haben uns eingeladen. Aber was bringt man mit? Eine Flasche Jägermeister geht nicht, da ist ja ein Kreuz drauf.

Und?

Also hab ich eine Ziege mitgenommen. (Lacht)

Warum wird die Show als deine „persönlichste“ angekündigt?

Naja, ich erzähle ein bisschen was von meiner Prostata-Untersuchung. Das ist doch schon sehr persönlich. Ist ja auch komisch: Da spielt einer an deinen Klötzen rum und du musst aufpassen, dass du ihm nicht aus lauter Gewohnheit durchs Haar streichst…

Und was macht Atze Schröder nach der Show?

Na, der geht ins Hotelzimmer und legt sich hoffentlich hin.

Und Sie persönlich?

Ich nicht.

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