Freut sich auf sein Comeback: Tomas Seyler. Foto: Sport1 Will es noch einmal wissen: Bremens Spitzendartspieler Tomas Seyler. Foto: Sport1
Shorty Seyler

„Ich bin geil drauf und verdammt gefährlich“

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In den vergangenen Wochen begeisterte der Bremer Dart-Spieler Tomas Shorty Seyler ein Millionenpublikum als TV-Experte bei der WM. Im Jahr 2018 will der viermalige WM-Teilnehmer wieder selbst zurück in den Profizirkus.

Seine Neujahrsvorsätze hat sich Tomas Seyler nicht erst in der Silvesternacht überlegt. Die stehen schon seit längerer Zeit fest. Der 43-Jährige will wieder zurück auf die ganz große Bühne, will sein Comeback feiern und Teil zwei seiner Profi-Karriere einläuten.
„Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich mir die Qualifikation für die Teilnahme an den Players Championship-Turnieren erspiele“, sagt der gebürtige Bremerhavener. Eine einzige Chance hat der Wahl-Bremer, den alle Welt nur Shorty nennt in diesem Jahr: vom 18. bis 21. Januar beim Turnier in Hildesheim.

Unglaubliche Vorfreude

Es ist eine Mischung aus Selbstüberzeugung und Lockerheit, die Seyler dieser Tage ausstrahlt. „Ich weiß, dass ich die nötige Qualität besitze. Ich spiele seit 34 Jahren Darts, trainiere unaufhörlich, war nicht umsonst fünf Jahre lang die deutsche Nummer eins und habe schon an vier Weltmeisterschaften teilgenommen“, erinnert einer der unbestritten besten Deutschen, die es in dieser Sportart je gegeben hat. Der Weg in die absolute Weltspitze war ihm jedoch bislang nicht gelungen.
„Der Kopf stand mir im Weg. Aber jetzt habe ich diese Lockerheit und bin selbst gespannt wie es laufen wird“, sprudelt es aus Seyler heraus, der unglaubliche Vorfreude verspürt, seine Pfeile wieder auf höchstem Nivau ins Ziel zu bringen.

Gespielt bis das Blut kommt

„Wie erfolgreich ich auch immer sein werde – ich werde nicht die Waffen strecken“, sagt er und fühlt sich in Sachen Spaßfaktor ein wenig an seine Jugend erinnert – die Zeit, als man ihm den Spitznamen Shorty (übersetzt: Kurzer) verpasste, weil er einer der jüngsten und kleinsten war.
„Mit zwölf Jahren habe ich jeden Tag gespielt bis das Blut kommt, da war ich sieben Tage die Woche unter Volldampf und under pressure bin ich jetzt auch wieder.“ Dass Seyler als TV-Experte eine super Wahl ist, hat er nicht nur mit coolen Sprüchen und leidenschaftlichen Ausbrüchen auch bei dieser WM wieder bewiesen.

Den richtigen Mann auf dem Zettel gehabt

Im Gegensatz zu vielen anderen Experten hatte er schon vor Beginn der Meisterschaft den späteren Überraschungsweltmeister Rob Cross (vor dem Turnier lediglich Platz 20 der Weltrangliste) auf dem Zettel. Lediglich, ob der 27-Jährige in seiner ersten Profi-Saison mit der ungewohnten Länge der Matches zurecht käme, da hatte Shorty ein Fragezeichen gesetzt.

Doch diese Bedenken pulverisierte der englische WM-Debütant eindrucksvoll. In einem Herzschlag-Halbfinale schaltete er erst den zuletzt beinahe übermächtigen Weltranglistenersten Michael van Gerwen aus.

Die große Bühne im Visier

Im Finale knipste The Voltage Cross auch noch Altmeister Phil The Power Taylor in beeindruckender Art und Weise mit 7:2 jeden Funken Hoffnung auf dessen 17. WM-Titel aus.
Während sich Taylor – Shortys großes Idol – mit der WM in den Ruhestand verabschiedet hat, geht Seyler in den Angriffsmodus über.

Seine Kampfansage an die Konkurrenz ist so ein Spruch, für den ihn die TV-Zuschauer lieben. „Ich bin geil darauf und verdammt gefährlich!“ kündigt er sein Comeback mit einem Grinsen an und scheint die große Bühne bereits fest im Visier zu haben.

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