Schon im Pokalspiel gegen Freiburg war Jérôme Gondorf einer der Garanten für Werders Weiterkommen gewesen. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Thomas Delaney schien er gegen Hoffenheim ein Kandidat für die Startelf zu sein.
Doch Trainer Florian Kohfeldt entschied anders, setzte auf eine Variante mit Max Kruse und Ishak Belfodil. Das funktionierte nur mäßig, weil Kruse mehr aus dem Mittelfeld kommen musste und dadurch seine Stärken weniger gut ausspielen konnte.
Besser lief es in Kombination mit Gondorf. Der stieß geschickt in die Räume, die Kruse schuf, wenn er sich aus dem Strafraum kommend zwischen die gegnerischen Linien absetzte.
Gondorf nimmt`s sportlich
„Ich schon gedacht, dass ich von Anfang an spielen würde. Der Trainer hat etwas anderes probiert. Das ist legitim“, nahm Gondorf den neuerlichen Umweg in Richtung Startformation sportlich.
Natürlich ist Gondorf mit seiner Situation nicht zufrieden. Er seinem Frust Luft machen können. Doch der ehemalige Darmstädter ist ein intelligenter und eloquenter Typ und so verpackte er den Frust in eine geschickte Formulierung: Er habe aufgehört sich zu große Erwartungen zu machen hinsichtlich etwaiger Startelf-Einsätze. So ginge es ihm besser.
Werbung in eigener Sache
Ein bisschen Werbung in eigener Sache machte er dann doch noch und das war nach seinem starken Auftritt ebenfalls legitim: „Man hat schon gegen Freiburg gesehen, dass ich der Mannschaft in der Position helfen kann.“
Gefragt worden war Gondorf nach der recht offensiven Ausrichtung, mit der er sowohl gegen Freiburg als auch gegen Hoffenheim aufs Feld geschickt worden war. Mit der Sechser-Rolle für die er als Fritz-Nachfolger mal geholt worden war, hatte das nicht viel zu tun. Doch die Fähigkeit, mehrere Rollen spielen zu können ist im Kampf um einen Startelfplatz mit Sicherheit kein Nachteil.