Nun gut, es ist eine Puppe, aber schon der Anblick bringt einen zum Lachen, lässt stutzen, wirft Fragen auf. Und so geht es auch drinnen weiter, wo die neue Ausstellung von Volker März „Horizontalist (der Affe fällt nicht weit vom Stamm)“ jetzt eröffnet wurde.
„Wir stecken alle in Widersprüchen und radieren das aus, was uns nicht passt“, sagt Arie Hartog, Direktor des Museums. Nur so lässt sich der Spruch „Auschwitz ist menschlich“, der über allem hängt, erklären: Auch Grausamkeit ist menschlich.
„Im Grunde geht es um die nicht aufgearbeitete westliche und deutsche Geschichte und das Ganze mit kleinen Püppchen“, erklärt März. Rund 500 Exponate des zeitgenössischen Künstlers beleben die Räume, verwandeln das Haus in ein Wimmelbild.
Sich dem süßen Nichtstun hingeben
Die bunten, mitunter nur handtellergroßen Figuren schweben an der Decke, liegen an den Wänden oder positionieren sich in Gruppen – mitunter sind ganze Regale gefüllt. Halb Mann, halb Frau, mit roten Ohren oder Affenköpfen sind sie ein Spiegelbild der Menschheit in all ihren schönen und schrecklichen Facetten.
Und mittendrin die „Horizontalisten“, die sich – natürlich liegend – dem süßen Nichtstun hingeben.
März hat die Ausstellung, die bis zum 10. Juni zu erleben ist, innerhalb von einer Woche aufgebaut. Dass das überhaupt geklappt hat, ist vor allem einem Menschen zu verdanken: „Die Putzfrau hat mich ausgeschimpft. Ohne sie wäre das hier niemals fertig geworden“, sagt März.
Mehr Infos unter marcks.de