„Eintracht Frankfurt, da war doch was?“ wird sich der geneigte Werder-Fan denken, wenn er den kommenden Bundesliga-Gegner (Sonntag, 15.30 Uhr, Weser-Stadion) auf dem Spielplan sieht. Jemand der in diesem Zusammenhang nicht lange nachdenken muss ist sicherlich Florian Kohfeldt.
Dieser feierte im Hinspiel nämlich sein Debüt als Chefcoach der Profis. Zu diesem Zeitpunkt noch mit der Bezeichnung Interimslösung versehen, doch daraus sollte wenige Wochen später auch offiziell der Cheftrainer-Posten werden.
Mission fast gemeistert
Mit 1:2 zog Werder bei Kohfeldts Premiere im November 2017 durch einen Gegentreffer in den Schlussminuten den Kürzeren, bekam dennoch viele Komplimente für seinen mutigen und offensiven Auftritt.
Es war quasi der Beginn der Mission Klassenerhalt, die Kohfeldt nun – eine halbe Saison später – fast schon erfolgreich gemeistert hat. Nicht zuletzt aufgrund der wiedergewonnen Heimstärke. Unter Kohfeldt ist Werder zuhause noch unbesiegt.
Eintracht mit bester Saison seit 24 Jahren
Doch nun reist mit der Eintracht ein extrem schweres Kaliber an. Die Hessen sind die Überraschungsmannschaft, spielen ihre beste Saison seit 24 Jahren. Als Tabellensechster liegt das Team auf Champions-League-Kurs und ist als amtierender Vizepokalsieger auch in dieser Saison wieder ins Pokalhalbfinale vorgedrungen.
In der Hinrunde war die Eintracht das zweitbeste Auswärtsteam, in der Rückrunde läuft es vor allem zuhause hervorragend: zuletzt fünf Siege in Folge. Trainer Niko Kovac, vor zwei Jahren verpflichtet, als die Eintracht bis Oberkante Unterlippe im Abstiegskampf hing, hat eine verschworene Einheit geformt.
Kampf ums Mittelfeld entscheidend
„Sie attackieren mit einer unglaublichen Aggressivität“, weiß Werders Winter-Neuzugang Sebastian Langkamp aus seinen vergangenen Duellen mit der Hertha gegen Frankfurt. Emotionaler und sportlicher Leader der Frankfurter Multi-Kulti-Truppe mit Akteuren aus 17 Nationen ist Mittelfeldstratege Kevin Prince Boateng, der auch schon sechs Tore erzielt hat.
Und so wird es im Weser-Stadion wohl vor allem darauf ankommen, welches Team den Kampf ums Mittelfeld gewinnt. Dort hatte Werder zuletzt mit Leuten wie U21-Naionalspieler Maximilian Eggestein oder Philipp Bargfrede (hat gerade bis 2020 verlängert) stets eine gute Figur gemacht, doch nun haben auch sie ein besonderes Kaliber vor der Brust.
Aktueller Spielbericht am Sonntag im Internet unter www.weserreport.de