Eine leitende Mitarbeiterin des Bremer Bamf steht im Verdacht, in mehr als 2.000 Fällen Asyl gewährt zu haben – obwohl dafür nicht die nötigen Voraussetzungen bestanden und die Außenstelle für die Anträge formal nicht zuständig war. Dies ergaben Recherchen des NDR, der Süddeutschen Zeitung und Radio Bremen.
Demnach soll die Frau mit drei Anwälten aus Bremen und Niedersachsen zusammengearbeitet haben, die ihr Asylbewerber systematisch auch aus anderen Bundesländern zuführten – und deren Anträge dann positiv bestätigt wurden.
Objekte in Bremen und Niedersachsen durchsucht
Derzeit sei es noch unklar, ob und wie die Beteiligten mit der Masche Geld verdienten. Mindestens von Zuwendungen, etwa in Form von Restaurant-Einladungen für die Bamf-Leiterin, ist die Rede. Sie wurde mittlerweile suspendiert.
Gegen sie, die drei Anwälte und gegen einen Dolmetscher laufen Ermittlungen. Das bestätigte die Bremer Staatsanwaltschaft. Auch soll es bereits zu Durchsuchungen von Objekten in Bremen und Niedersachsen gekommen sein. Den Beteiligten werden Bestechlichkeit und bandenmäßige Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragsstellung vorgeworfen.
(Letzte Aktualisierung: 20. April, 17.55 Uhr)