Viel Spaß haben Weser Report-Mitarbeiterin Gina Marie Schweers und Trainerin Marion Eimanis (links) beim ersten Probetraining im Rollsportstadion in der Pauliner Marsch. Foto: Schlie
Retro-Trend

Selbstversuch: Rasant auf Rollen rollen

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Manchmal kommen gute Dinge wieder: Der Rollschuh feiert sein Comeback auf Bremens Straßen! Unserer Mitarbeiterin hat sich zum ersten Mal in ihrem Leben die flinken Flitzer unter die Füße geschnallt und ist losgerollt.

Von Gina Marie Schweers

Oberkörper gerade, Knie zusammen und leicht gebeugt, Beine anspannen und mit dem rechten Fuß den Stopper auf den Boden schleifen lassen – schon das Bremsen auf Rollschuhen ist eine echte Herausforderung. Das konnte ich beim Rollkunstlauf-Kurs am eigenen Leib erleben.

Bunt, auffallend und meist in Neonfarben: Der sogenannte Disco-Roller ist den meisten Ü-30-Jährigen noch in guter Erinnerung. Dabei erfuhr das Rollschuhfahren schon in den 1950er-Jahren seine Glanzzeit.

Doch auch heutzutage sieht man auf der Bremer Rollsportbahn in der Pauliner Marsch Kinder und Erwachsene wieder Rollschuhlaufen. Neben Neuanfängern und Wiedereinsteigern fahren auch Mitglieder des Eis- und Rollsportvereins Bremer Bürgerweide (ERB) auf der großflächigen Bahn und üben unter anderem eindrucksvolle Sprünge und Figuren.

Unsicherheit schnell verflogen 

Auch ich habe mich erstmals auf die Schuhe mit den jeweils vier Rollen gewagt. Und das ist am Anfang gar nicht so leicht für Ungeübte: Ständig rollt man von der Stelle, obwohl man sich weder bewegt noch überhaupt bereit dafür ist.

Jedoch verfliegt das unsichere Gefühl schnell, als Marion Eimanis, die bereits seit sieben Jahren Trainerin ist, mir ein paar Basic-Übungen zeigt. Vor allem das Bremsen unterscheidet sich deutlich von dem mit Inlinern: Der Stopper bei den Rollschuhen ist vorne.

Wie Schlittschuhe, nur für den Sommer

Erfahrungen unter professioneller Anleitung kann man in einem der Kurse machen, die der Verein anbietet. Dort gehen die Trainer individuell auf jeden Teilnehmer und Leistungsstand ein. Erste Erfolge zeigen sich schnell: Schon nach 15 Minuten fühle ich mich deutlich sicherer auf den Rollen, nehme souverän die Kurven und auch bei rasantem Tempo schaffe ich es, gekonnt vor der Bande abzubremsen.

Die meisten Erwachsenen, weiß Eimanis, laufen Rollschuh, weil sie mit diesen ihre Übungen, die sie in den Wintermonaten auf Eis beim Schlittschuhlaufen machen, auch in den wärmeren Monaten vertiefen können.Mit Inlinern wäre das nur eingeschränkt möglich.

Intensiver Muskelaufbau

Laut Eimanis hat das Training einen guten Nebeneffekt: Die Rollen machen den Schuh schwerer als den Schlittschuh, was eine größere Anstrengung bei Sprüngen verlangt. Geht es dann wieder auf das Eis, gelingen einem dank des intensiveren Muskelaufbaus noch höhere Sprünge als zuvor.

In meinem Kurs fanden sich allerdings keine Profis. Unter den sieben Teilnehmern befand sich auch der 48-jährige Marco Osmers. Sein Beweggrund: Er kennt das Rollschuhlaufen von früher und möchte eine sicherere Figur auf dem fahrbaren Untersatz machen und ein paar neue Tricks erlernen.

„Einfacher als Inlinerfahren“

Auch die zehnjährige Rosalie läuft gerne. Sie ist seit zirka zwei Jahren dabei. ,,Rollschuhlaufen ist für mich einfacher als Inlinerfahren, weil man einen viel besseren Halt und Stand hat und es so ähnlich wie normales Gehen ist“, so die Schülerin.

Für einige kommt der Impuls, sich auf die Rollen zu stellen, auch aus dem Fernsehen: Viele Kinder und Jugendliche sind von der Kinderserie ,,Soy Luna“ inspiriert worden.

Wer Lust auf mehr bekommen hat, kann sich unter erb-bremen.de über das Kursangebot erkundigen.

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