Auch auf Großbaustellen wie dem City-Gate zwischen Hauptbahnhof und Breitenweg verschwinden immer wieder Geräte oder Bauteile. Die Unternehmen reagieren darauf mit immer zahlreicheren Überwachungsmethoden. Foto: Schlie
Baustellendiebstahl

Von Bagger bis Bohrer: Klau am Bau hat Konjunktur

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Höhere Zäune, flächendeckende Überwachung, mehr Sicherheitspersonal: Die Baustellen schotten sich immer stärker ab. Der Grund: Es wird sehr viel gestohlen. Allein im Jahr 2017 verzeichnete die Bremer Polizei 222 Fälle.

Besonders auffällig sind die Diebstähle im Bereich Elektro, Sanitär und Heizung. „Häufig werden Bohrer, Sägen oder Pressmaschinen entwendet“, sagt Kai Schulz, Obermeister der Innung Sanitär Heizung Klima Bremen.

In einer Umfrage unter den 125 Betrieben der Innung kam heraus, dass 2017 zwischen Januar und Mai 35 Gerätewagen aufgebrochen wurden. „Eine so hohe Quote an Diebstählen hatten wir nicht erwartet“, sagt Schulz.

Organisierte Banden

Das Problem ist ein fehlendes Zentralregister, findet er: „Der Geschädigte wird so allein gelassen, es gibt keinen Nachweis an den entwendeten Werkzeugteilen.“ Oft seien es bandenartige Organisationen, die verschiedene, meist abgelegene Baustellen überfallen und nach kurzer Zeit in eine andere Gegend weiterziehen.

Das bestätigt auch ein Sprecher der VHV Versicherungen. Häufig werden auch selbstfahrende Arbeitsmaschinen wie Minibagger oder größere Maschinen geklaut. Viele Unternehmen seien daher dazu übergegangen, ihr komplettes Gerät jeden Abend abzutransportieren und morgens wieder anzufahren, sagt der Sprecher.

Zahlreiche Sicherungssysteme 

Eine Notwendigkeit, die auf Großbaustellen längst Standard ist – so auch auf dem Bau des Bremer City-Gates zwischen Hauptbahnhof und Breitenweg. Auf dem Gelände des Großprojekts gibt es zwei Eingänge, die jeweils durch Kontrollschranken gesichert sind.

„Hier wird immer kontrolliert, wer wann und wo reinkommt“, erklärt Bauleiter Davor Vukoja vom Unternehmen Mb Baudienstleistungen. Zusätzlich wird die Baustelle videoüberwacht und von einem Sicherheitsdienst kontrolliert.

Polizei empfiehlt DNA und GPS 

Diebstähle gebe es auf so großen Baustellen nicht so oft von außerhalb, sondern meist unter den Arbeitern. „Da wird schon mal ein herumliegende Bohrmaschine mitgenommen“, sagt Vukoja. Wenn es sich um ein wichtiges Teil handele, könne der gesamte Zeitplan der Baustelle darunter leiden, bedauert der Bauleiter.

Das Problem beschäftigt auch die Polizei: Sie empfiehlt den Bauunternehmen daher, neben den üblichen Sicherheitskontrollen entsprechende Geräte mit künstlicher DNA zu markieren oder GPS-Systemen zu versehen.

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