Besucher und Mitglieder stehen am Tresen zum Schnacken oder testen die neuen Geräte aus, ein Kind hüpft auf einem Trampolin, und Bauarbeiter erledigen die letzten Kleinigkeiten. „Im Moment ist noch alles provisorisch“, sagt Reinhold Hübner, erster Vorsitzender des TuS Huchting.
Die neue Fitnesshalle des Sportvereins an der Obervielander Straße ist fast fertig. „Am Wochenende haben rund 40 Mitglieder beim Saubermachen und Fitnessgeräte Rübertragen geholfen“, sagt Hübner. „Im Dorf Huchting hält man noch zusammen.“
„Wir haben die neuesten Standards“
Auf 750 Quadratmetern Sportfläche können die Mitglieder in Zukunft im Kraftwerk 04 trainieren. Der Name leitet sich von dem Gründungsjahr 1904 des Vereins ab. Bis zur Eröffnung am 29. April wird noch der Fußweg, der den Kraftraum mit dem Hauptgebäude verbindet, gepflastert. Der Bereich rund um die Halle soll noch grün werden.
„Wir haben die neuesten Standards“, sagt Hübner. „Die Halle ist für die Zukunft gebaut.“ Dazu gehören Fußbodenheizung, Musikanlage, Schall absorbierende Wände und einstellbares Licht.
Die Geräte des Kraft- und Rehabereichs stehen außerdem nicht auf Matten, sondern auf einem recycelten Fußboden. „Auf dem kann man auch eine Hantel fallen lassen, ohne dass der Belag kaputt geht“, sagt Hübner. Einzigartig in Bremen sei auch die Kinderecke mit Trampolin und Rutsche.
Graffitis des menschlichen Körpers
Die Wände sind verziert mit Graffitis des menschlichen Körpers mit Schwerpunkt der Muskulatur. „Schüler der Wilhelm-Wagenfeld-Schule waren an den Entwürfen beteiligt und haben die Grundideen geliefert“, sagt Sozialpädagoge Oliver Seyer. Die Gestaltungsagentur Lucky Walls hat Elemente aus den Entwürfen übernommen.
Praktikanten sprühten die Graffitis innerhalb von fünf Tagen. Die Träger des Projekts sind der Schulverein Hermannsburg und Lucky Walls. „Ich finde es total klasse“, sagt TuS-Managerin Heike Kretschmann. „Die Jugendlichen sehen, dass sie etwas können.“
Ein weiteres Unikat, so Hübner, ist der Tresen: Eine Sonderanfertigung für 10.000 Euro. Manche Huchtinger kämen auch nur in die Halle, um am Tresen bei einem Getränk zu schnacken.
Komplikationen beim Bau
„Bei uns im Verein ist es einfach so, dass man sich miteinander zusammensetzen kann“, sagt Hübner. „Wir sind kein Fitnessstudio, sondern eine Abteilung des Vereins. Die Atmosphäre ist bei uns viel familiärer. Jeder kennt hier jeden.“
Der Bau verlief jedoch nicht ohne Komplikationen. Ein Architekt musste beispielsweise zuerst aktuelle Pläne des Grundstücks anfertigen. TuS Huchting reichte den Bauantrag bereits im September 2016 ein. Ursprünglich wollte der Verein schon vor einem Jahr die Halle in Betrieb nehmen.
Eine Million Euro für die neue Halle
Eine Million Euro kostet die neue Halle, größtenteils eigenfinanziert vom TuS Huchting. „Die Stadt Bremen wollte sich nicht beteiligen“, sagt Hübner.
Die Städtebauförderung Soziale Stadt förderte den Bau mit 14.000 Euro und das Sportamt stellte EU-Mittel in Höhe von 245.000 Euro zur Verfügung. „Wenn die beteiligten Firmen uns nicht entgegengekommen wären, hätten wir den Bau nicht finanzieren können“, sagt Hübner.
Die Eröffnung der Fitnesshalle beginnt am 29. April um 11 Uhr an der Obervielander Straße 76.