In Zeiten, in denen Branchenprimus Bayern München mit seiner Trainersuche für die kommende Saison nicht zu Potte kommt und so ziemlich jeder erfolgreiche Bundesligacoach früher oder später mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht wird, kann es wohl nicht schaden, den eigenen Trainer möglichst frühzeitig zu binden.
So in etwa könnten die Bosse von Fußball-Bundesligist Werder Bremen gedacht haben, als sie sich mit Florian Kohfeldt am Dienstagnachmittag auf eine Vertragsverlängerung bis Sommer 2021 einigten.
Mann mit erkennbarer Philosophie
„Florian hat mit seiner kommunikativen, transparenten und kritisch-konstruktiven Art großen Anteil am Entwicklungsprozess unserer Mannschaft. Er hat das Team mit klaren Vorstellungen und einer erkennbaren Philosophie aus einer schwierigen Situation herausgeführt.
Wir sind überzeugt, dass er mit seinem Trainerteam diesen positiven Weg fortführen wird“, erklärt Frank Baumann, Werders Geschäftsführer Fußball. Ende Oktober vergangenen Jahres hatte der damalige U23-Coach Kohfeldt nach Werders desaströser Heimpleite gegen Augsburg Alexander Nouri als Cheftrainer beerbt.
„Potenzial, um positive Entwicklung fortzusetzen“
In 18 Spielen unter seiner Regie holte Werder seitdem 31 Punkte in der Bundesliga und verbesserte sich in der Tabelle auf Platz zwölf. Spätestens seit dem 2:1-Heimsieg am vergangenen Sonntag gegen Champions-League-Kandidat Eintracht Frankfurt sollte der Klassenerhalt eigentlich so gut wie sicher sein.
„Die vergangenen Monate haben mich in der Ansicht bestärkt, dass in der Mannschaft das Potential steckt, die positive Entwicklung fortzusetzen“, sagt der 35-Jährige, für den sich mit der Partie am kommenden Freitag ein Kreis schließt.
Seit dem Hinspiel gegen Hannover geht es aufwärts
Dann trifft Werder auf Hannover 96 (20.30 Uhr, HDI Arena). In der Hinrunde beendete ein rasanter 4:0-Erfolg (drei Tore Max Kruse) Werders Sieglos-und Heimpleiten-Serie. Nach dem Brustlöser ging es dann beständig aufwärts.
Zuhause sind die Bremer seitdem ungeschlagen, auswärts gelangen ihnen unter anderem mit den Siegen in Dortmund und Schalke echte Überraschungs-Coups und auch in Hannover würden sie gerne einen Dreier landen.
Moisander gesperrt, Augustinsson angeschlagen
Personell muss Kohfeldt dabei aber vor allem in der Defensive umstellen: Nein. Ersetzen könne man den Gelb-gesperrten Abwehrchef Niklas Moisander nicht. „Aber wir haben die Qualität, das für ein Spiel aufzufangen“, so Werder-Trainer
Mit dem auf der linken Seite bei Werder fest gesetztem Ludwig Augustinsson und dem jungen Marco Friedl drohen allerdings auch zwei weitere Akteure der Defensivreihe auszufallen. Winterneuzugang Sebastian Langkamp und Luca Caldirola, der seit Monaten eigentlich überhaupt keine Rolle mehr zu spielen scheint, könnten für die beiden angeschlagenen Akteure nachrücken.
Funktionsteam hat ebenfalls verlängert
Neben Florian Kohfeldt wurden übrigens auch die Verträge mit dem Rest des Funktionsteams verlängert. So bleiben auch die Co-Trainern Tim Borowski und Thomas Horsch, Torwarttrainer Christian Vander, den Athletik-Spezialisten Axel Dörrfuß und Günter Stoxreiter sowie den Analysten Mario Baric und Pascal Schichtel den Grün-Weißen erhalten.