Ich finde mich auf dem Bahnhofsvorplatz in einer Menschenmenge wieder. In deren Mitte erkenne ich, gekleidet mit einem hellen Sommermantel, Oberbürgermeister Jürgen Thölke. „Jetzt ist es soweit,“ höre ich ihn sagen, „unser zentraler Omnibusbahnhof wird eröffnet. Das bedeutet eine wesentliche Verbesserung unseres öffentlichen Personennahverkehrs.“
Er sei froh über die Verlegung der zentralen Haltestelle vom Markt zum Bahnhof. Steigende Einwohnerzahlen hätten eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse erfordert, und diesem Bedürfnis hätte man so Rechnung getragen. Gleichzeitig kündigt er die Einrichtung 65 neuer Haltepunkte und damit eine Ausweitung des Verkehrsangebots um fast ein Viertel an.
Der Bau des ZOB ermögliche nach seinen Worten die Verzahnung der Delbus-Linien untereinander, ihre Vernetzung mit der Bundesbahn, den Weser-Ems- und den DHE-Bussen sowie solchen anderer Anbieter. „Das ist eine Voraussetzung, um viele Wohngebiete in der Stadt besser oder neu an den ÖPNV anzubinden“, sagt Thölke. Das Zentrum werde durch den ZOB und durch neue Haltestellen in der Stadt erreichbarer. Die Haltestelle Markt werde weiterhin bedient und behalte ihre wichtige Bedeutung.
Dem Bau des ZOB war ein Architektenwettbewerb vorausgegangen, den die Architekten Schomers, Schürmann und Schridde gewannen. Sie entwarfen eine futuristische 135 Meter lange Stahl- und Glaskonstruktion, ein Objekt, der Funktionalität geschuldet. Die Sitzmöglichkeiten sind mit Windschutzelementen ausgestattet. „Modernste Technik wird demnächst installiert, dabei ein dynamisches Fahrgast-Informationssystem und computergestützte Verkehrsrechner. Mit diesem Zentralen Omnibusbahnhof ist eine Investition für die Zukunft geleistet worden, mit der wir für das Jahr 2000 gut aufgestellt sind“, erklärt Thölke nicht ohne Stolz.
Die Errichtung des ZOB sei ein vorausschauender Beschluss der Politik gewesen, lobt Dr. Herbert Felz, Vorstand der Bremer Straßenbahn und damit auch für die Delbus verantwortlich. Der Busbahnhof setze einen städtebaulichen Akzent und führe zu einer Steigerung der Attraktivität des Busverkehrs. Mit ihm erhalte die Stadt eine richtige „Verkehrsdrehscheibe“, die den Wechsel von einer Buslinie zur anderen erleichtere.