„Erfrischende Nachrichten“, verkündete Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven bei hochsommerlichen Temperaturen zum Ende des Berichtsmonats Mai 2018. Demnach ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk, zu dem die Städte Bremen und Bremerhaven sowie der Landkreis Osterholz zählen, sowohl gegenüber dem April als auch gegenüber dem Mai 2017 gesunken.
Aktuell beträgt die Quote 8,9 Prozent. Das ist ein Minus von 0,2 Prozentpunkten gegenüber dem April und 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. In absoluten Zahlen bedeutet das: 37.019 Arbeitslose, 404 weniger als im Vormonat und 788 weniger als vor einem Jahr. Bundesweit liegt die Arbeitslosenquote bei 5,1 Prozent. „Es ist erfreulich, dass wir die psychologische Schwelle von 9 Prozent unterschritten haben“, sagte Ossmann.
Kaum Arbeitslose im Landkreis OHZ
In den drei Kreisen des Agenturbezirks ist die Arbeitslosigkeit weiterhin sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während sie im Landkreis Osterholz mit 3,3 Prozent (Mai 2017: 3,7 %) sehr niedrig ausfällt, ist sie in Bremerhaven mit 12,8 Prozent (13,2) sehr hoch. In der Stadt Bremen beträgt der Wert 9,2 Prozent (9,6).
Damit liege Bremen im Mittelfeld vergleichbarer Städte, betonte Ossmann. Als Beleg führte er die Werte für Essen (10,6), Dortmund (10,2), Kiel (8,2), Hannover (8,0) und Berlin (8,1) an. „Sich mit dem Emsland zu vergleichen ist einfach unzulässig“, meint er. Im Emsland beträgt die Arbeitslosenquote nur 2,4 Prozent. Insgesamt gibt es ein deutliches Gefälle zwischen Städten und ländlichen Gebieten.
Gute Chancen auf neue Jobs
Die Chancen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, stehen nach Ansicht von Ossmann in Bremen derzeit besonders gut. Die Zahl der offenen Stellen liegt mit rund 7.700 weiterhin auf einem hohen Niveau und deutlich über dem Vorjahr. „Die Arbeitskräfte-Nachfrage hat angezogen. Das ist ein Spiegelbild der guten konjunkturellen Lage“, sagt Ossmann.
Das eröffnet laut Ossmann auch Arbeitslosen die Möglichkeit, wieder in Arbeit zu finden, die zuvor nur geringe Aussichten hatten. „Wir bieten in dieser Situation auch Arbeitskräfte an, die man auf den ersten Blick nicht nehmen würde“, erklärt er. Die Arbeitsagentur helfe in diesen Fällen mit Praktika, Lohnzuschüssen und anderen Maßnahmen, um den Übergang zu erleichtern und das Risiko für die Unternehmen gering zu halten.
Viele freie Ausbildungsplätze
Gut ist auch die Lage auf dem Ausbildungsmarkt: Hier stehen aktuell 2.214 offenen Ausbildungsplätzen 2.499 gemeldete Bewerber gegenüber. Unter den offenen Stellen sind auch begehrte Berufe wie Industriemechaniker, Fachinformatiker und Handelsfachwirte.
Ossmann appellierte an Schulabgänger, sich bei der Agentur für Arbeit zu melden und sich bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz beraten zu lassen: „Ungelernt ist der beste Weg in Arbeitslosigkeit. Umgekehrt ist eine duale Ausbildung die beste Absicherung dagegen“, sagte Ossmann.