Insgesamt haben die Vertreter des Verkehrsverbundes Bremen/Niedersachsen (VBN)ein positives Fazit gezogen. „Wir sind mit dem Jahr 2017 sehr zufrieden“, sagte VBN-Geschäftsführer Rainer Coune. Mit einer Einschränkung: Der bundesweiten Entwicklung fahren die Busse und Bahnen im Nordwesten noch deutlich hinterher. Das liegt vor allem an der Entwicklung in den ländlichen Gebieten.
Rund 173,8 Millionen Menschen haben die VBN-Nahverkehrsmittel genutzt. Das ergibt eine Steigerung von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bundesweit stiegen die Fahrgastzahlen durchschnittlich um einen Prozent. „Das hat verschiedene Gründe. Einerseits sind in Bremen natürlich sehr viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs – deutlich mehr als in anderen Großstädten“, erklärte Counen.
Neuer Fahrgastrekord
Andererseits sei der Anteil an ländlichen Gebieten im VBN-Einzugsgebiet überdurchschnittlich hoch. Christof Herr vom Zweckverband Verkehrsbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) ergänzte: „Gerade auf dem Land müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie wir neue Kunden gewinnen können. Der Rückgang der Schülerzahlen ist nicht so leicht auszugleichen.“
Durch die gestiegenen Fahrgastzahlen erhöhten sich auch die Fahrgeldeinnahmen: 219,1 Millionen Euro entspricht einem Wachstum von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erfreulich war aus VBN-Sicht auch die Entwicklung der ehrenamtlich betriebenen Bürgerbuslinien: Hier wurde mit 318.000 ein neuer Fahrgastrekord erreicht.
Online buchen
In Zukunft will der Verbund weiter auf die Fahrplaner-App setzen. Noch in diesem Jahr soll es demnach der Verkauf des Niedersachsen-Tarifs im Online-Shop möglich sein. „Das Smartphone ist zum Lebensbegleiter geworden“, sagte Christof Herr. „darum wollen wir garantieren, dass man online alle Buchungen tätigen kann, ohne umständliche manuelle Unterbrechungen auf bestimmten Streckenabschnitten.“ Langfristig soll das auch bundesweit möglich sein, sagte der ZVBN-Geschäftsführer.
Ob sich die Ticketpreise noch weiter erhöhen werden, konnten die Geschäftsführer noch nicht sagen. „Das ist am Ende ein politisches Thema“, sagte Rainer Counen. Im vergangenen Herbst hatte der Verbund angekündigt, die Preise um durchschnittlich 2,1 Prozent zu erhöhen.